Stadtwerke stellen Gas und Wasser im Wollepark ab

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Die Stadtwerke Delmenhorst (SWD) drehen den Bewohnern der Häuser 11 und 12 im Wollepark am 13. Mai „den Hahn“ ab. Seit 2007 habe man der Wohnungseigentümergesellschaft zehnmal androhen müssen, die Versorgung einzustellen, weil immer wieder Zahlungen zurückgehalten und letztlich ganz eingestellt worden seien, erklärt Hans-Ulrich Salmen, Geschäftsführer der SWD-Gruppe.

Insgesamt 99.000 Euro für Gas und Wasser seien die Eigentümer den Standtwerken schuldig. „Am 12. Mai um 24 Uhr endet die Frist. Wenn bis dahin kein Geld auf unserem Konto eingegangen ist, dürfen wir die Versorgung einstellen.“
Aus humanitären Gründen werde man vor Ort eine Notwasserversorgung einrichten. „Wir haben ein Jahr lang die Füße still gehalten, weil uns die soziale Komponente durchaus bekannt ist“, betont Salmen. „Wir wissen, dass das Geld seitens der Mieter fließt, aber wir wissen auch, dass es nicht bei uns ankommt.“ Alle 80 Eigentümer seien davon in Kenntnis gesetzt worden.

Stadt Delmenhorst ist nicht Vertragspartner

Man müsse einen Weg finden, um diesem Fiasko ein Ende zu setzen, sagt der Stadtwerke-Chef, der sich mittlerweile mit den zuständigen städtischen Fachbereichsleitern im weiteren Vorgehen abstimmt.

„Allerdings ist die Stadt definitiv nicht Vertragspartner und es kann auch nicht unsere Aufgabe sein, für die Zahlungen mit Steuergeldern einzustehen oder die Mieter umzusiedeln“, macht Petra Gerlach, Fachbereichsleiterin für Gesundheit und Verbraucherschutz, deutlich. Sie appelliert an die Mieter, sich nach Alternativen umzuschauen. Unterstützung erhielten sie im Nachbarschaftsbüro.

Jobcenter übernimmt Umzugskosten für betroffene Leistungsempfänger 

Rudolf Mattern, Fachbereichsleiter für Jugend, Familie, Senioren und Soziales, hat indes das Jobcenter angewiesen, die Umzugskosten für Leistungsempfänger zu übernehmen. Zudem würden neue Mietverträge für diese Wohnungen nicht mehr akzeptiert. „Das Verhalten der Vermieter ist krank und unredlich. Das möchten wir nicht weiter unterstützen“, betont Rudolf Mattern.

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