Leerstand in Osterholz trotz Wohnungsnot

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Wohnungen stehen hier leer. Fotos: Schlie

Die Zahl der Flüchtlinge steigt, der Platz in den Notunterkünften wird knapp. Dennoch gibt es renovierten Wohnraum, für den das Amt keine Mieten zahlen will. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar.

Es geht um das Haus in der Neuwieder Straße 1 in Bremen Osterholz, das insgesamt  96 Wohnungen beherbergt.Der Eigentümer, die Berliner Grand City Property, hat nach jahrelangen Missständen in das ehemalige „Horror-Haus“ investiert und Wohnungen saniert.

Eigentümer will an Flüchtlinge vermieten

Eine der renovierten Wohnungen.

Zehn will sie seit Februar 2015 der Sozialbehörde für Flüchtlinge anbieten, nachdem sie in den Wohnungen
neues Parkett verlegt, die Wände gestrichen, Bäder und Küchen erneuert hat. Die Wohnungen seien jetzt bewohnbar, so der Inhaber. Eingezogen sei aber noch niemand.

 Mit der Sozialbehörde habe die Grand City Property schon mehrfach gesprochen. Im Februar  gab es ein Gespräch mit dem damaligen Staatsrat Horst Frehe. Dabei habe der Politiker den Eigentümern zugesagt, dass er diese Wohnungen an Flüchtlinge vermieten will.

Das geht auch aus einem Anwaltsschreiben hervor, das dem WESER REPORT vorliegt. „Seitdem haben wir nichts mehr gehört“, sagt Katrin Petersen, Sprecherin der Grand City Property. Ihre Vermutung: „Weil das Haus eine so schwierige Historie hat.“

Mietübernahme nur auf Anfrage und nicht pauschal

Die Sozialbehörde bestätigt: „Es hat die Verwaltungsanweisung gegeben, Mietübernahmebescheinigungen für dieses Haus nicht mehr auszustellen“, sagt Sprecher Dr. Bernd Schneider. Diese Maßnahme sei den schlechten Zuständen des Hauses geschuldet gewesen, das eine Zeit lang bei den Behörden als unbewohnbar gegolten habe.

Der Eingangsbereich des Hauses. Foto: GCP

Ende vergangenen Jahres sei endlich Bewegung in die Sache gekommen: Aufgrund einer Miet-Anfrage wurde bereits eine der Wohnungen begutachtet, vermittelt und die Miete übernommen. „Das machen wir aber nur auf Nachfrage und nicht pauschal.“

Grundsätzlich sei es die Entscheidung der Mieter – auch der Flüchtlinge – ob sie in eine Immobilie einziehen möchten. Wohnraumvermittler von der AWO würden die Bedürftigen auf Leerstand hinweisen.
In der Neuwieder Straße war die AWO laut Eigentümer bereits im Dezember zur Begutachtung der sanierten Wohnungen. Flüchtlinge wohnen dort bisher aber noch nicht. Warum, weiß auch die Behörde nicht.

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