Akademie Überlingen 30 Jahre in Bremen

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Standortleiterin Ute Hardt mit Roopchan Ramsumaj. Foto: Schlie

Ein Schwerpunkt der beruflichen Weiterbildung dieser Einrichtung liegt im Bereich der Gastronomie. Dort haben unzählige Langzeitarbeitslose ihr Glück gefunden. Der 46-Jährige Roopchan Ramsumaj aus Trinidad/Tobago ist einer von ihnen.

Auf das 30-jährige Bestehen der Akademie Überlingen in Bremen stoßen Standortleiterin Ute Hardt und Geschäftsführer Martin Brink heute Nachmittag mit geladenen Gästen an. Auch Roopchan Ramsumaj hätte guten Grund, in dem Kreis das Glas zu erheben.

Denn, wie viele andere, hat er über diese Bildungseinrichtung sein Glück in Bremen gefunden – aktuell heißt das Chefkoch im Restaurant „Knurrhahn“.

Prüfungen in der fremden Sprache waren Herausforderung

Eine von vielen Erfolgsgeschichten, die Hardt und Kollegen im Köcher haben. Die von dem Mann aus Trinidad/Tobago begann 2002. „Nachdem ich mich in meiner Heimat in eine Touristin verliebt hatte und ihr nach Deutschland gefolgt war, wollte man hier meine Ausbildung als Koch nicht anerkennen“, schildert er die zunächst widrigen Anfänge in der Weserstadt.

Über die Arbeitsagentur wurde er daraufhin an die Akademie Überlingen vermittelt. Der Grundstein für seine Karriere, für die er jedoch hart gearbeitet hat. „Anfangs sprach ich ja kaum ein Wort deutsch“, gibt er zu bedenken.

Sprachkenntnisse habe er sich in der Volkshochschule angeeignet, doch bei der Weiterbildung ging es ja um mehr. „Neben den Praxistagen bei uns im Lehrrestaurant gibt es bei uns im Rahmen der Ausbildung natürlich theoretischen Unterricht“, erläutert Ute Hardt.

Nicht nur als Koch, auch als Dolmetscher

So stand Roopchan Ramsumaj unter anderem vor der Herausforderung, BWL-Prüfungen in der für ihn fremden Sprache absolvieren zu müssen.“ Vom Ehrgeiz gepackt, meisterte der Mann, der inzwischen in Schwachhausen wohnt, das mit Bravour.

Den Part am Herd beherrschte er ja eh. So bekam er nach den Praktika, die zum Schulungsprogramm gehören, sofort eine Festanstellung – damals im Friesenhof, später im Knurrhahn, in der DKV Residenz dann wieder im Knurrhahn, von dessen neuem Chef er retour abgeworben und zum Küchenchef ernannt wurde.

Doch auch während seiner Lehrjahre war der 46-Jährige (vorübergehend) schon in leitender Funktion – beispielsweise als eine internationale Delegation in der Bremer Akademie Überlingen zu Gast war und  er nicht nur als Koch, sondern aufgrund seiner Englischkenntnisse auch als Dolmetscher fungierte.

Andere Teilnehmer aus seiner damaligen Gruppe haben es ebenfalls in gute Positionen geschafft. „Einer ist beispielsweise Leiter der Fischabteilung im Hellweg Center“, berichtet Hardt. Sie könnte noch viel mehr solcher „persönlichen Märchen“ erzählen, belässt es aber bei einem: „Jüngst hat eine unserer ,Schülerinnen‘ den besten Abschluss als Restaurantfachfrau gemacht.“ Schmunzelnd fügt sie hinzu: „Die Dame ist um die 50 Jahre alt.“

Bettina Gössler

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