In die Tiefsee und den Weltraum reisen

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Roboter im Haus der Wissenschaft Fotos: Schlie

Aus dem Meer ins All – spektakuläre Ergebnisse der Forscher-Gruppe Robex werden in der europaweit einmaligen Ausstellung  „Entdecke neue Welten“ im Haus der Wissenschaft gezeigt .Rund 100 Forscher arbeiten innerhalb des Robex-Projektes fünf Jahre lang zusammen, um Roboter gezielt in unwegbarmen Gelände einsetzen zu können.
Was sind schwarze Raucher in der Tiefsee? Wie ist das Innere des Mondes aufgebaut? Wie können Roboter helfen, diese Fragen in extremen Umgebungen zu klären? Mit diesen und weiteren Themen beschäftigen sich 100 Tiefsee- und Raumfahrtforscher in der europaweit einzigartigen Allianz Robex (Robotische Exploration unter Extrembedingungen) unter der Führung des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts. Ziel ist es, das jeweilige Spezialwissen miteinander zu teilen, um im Anschluss gemeinsam Roboter-Technologien zu entwickeln, die den Mond und die Tiefsee eigenständig und vor allem über lange Zeiträume hinweg untersuchen.

Roboter zielgenau steuern

Während des Aufbaus der Ausstellung

Erste Ergebnisse werden ab heute in der spektakulären Ausstellung „Entdecke neue Welten“ im Bremer Haus der Wissenschaft präsentiert. „Besucher können sich in den beiden Welten Tiefsee und All bewegen, Mondstaub und Sedimente bestaunen und sich als Forscher an der Eroberung dieser Umgebung beteiligen. Ein echtes Erlebnis ist das zielgenaue Steuern von Robotern in den beiden Kontrollzentren. Natürlich mit der weltraumtypischen Zeitverzögerung“, erklärt Martina Wilde. 

 

Astrophysikerin koordiniert Robex

 

Astrophysikerin Martina Wilde

Die Astrophysikerin ist Leiterin des 30-Millionen-Robex-Projektes, das von 2012 bis 2017 läuft, und „Kopf“ der Ausstellung. Zu ihren Lieblings-Exponaten gehört der Trans-zendator. „In einer Kapsel dürfen sich Besucher virtuell in die Tiefen der Meeres und unseres Sonnensystems begeben – eine faszinierende Reise“, sagt die 52-jährige Koordinatorin, die es mit „ihren Wissenschaftlern“ nicht immer leicht hatte. „Die Voraussetzungen sind teilweise völlig anders. Raumforscher sind es gewohnt, fünf bis zehn Jahre auf eine Mission zu warten, Tiefseeexperten haben da wesentlich mehr Möglichkeiten. Roboter im All müssen sofort funktionieren, während man die im Meer, die häufig an einem Kabel hängen, einfach zurückziehen kann. Am Polarkreis sind die Voraussetzungen wiederum ganz anders. Demnächst startet eine Mission, in der ein Roboter ein Jahr lang selbstständig unter dem Polareis Messungen vornimmt. Dazu muss natürlich auch die Energieversorgung stimmen. Ein einmaliges Projekt“, erklärt Wilde. 

 

Schulprojekt zu Mond- und Tiefseerobotik

 

In der Ausstellung soll mit solchen Beschreibungen vor allem auch der Forscher- und Entdeckergeist von Jugendlichen beflügelt werden. „Deshalb findet flankierend ein Schulprojekt zu Mond- und Tiefsee-Robotik mit dem Marum und dem Deutschen Ins-titut für Luft- und Raumfahrt statt“, so Wilde. Die Jugendlichen bauen aus Lego und anderen Systemen Roboter und erleben Forschungsfragen hautnah.
Zum Begleitprogramm gehört auch eine Smartphone-Schnitzeljagd mit versteckten QR-Codes im Bremer Stadtraum.

Die Ausstellung im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5,  ist bis zum 20. Juni zu sehen. Weitere Infos gibt es unter www.robex.bremen.de

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