Traditionsmarsch am Ostersamstag

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Kundgebung zum Ostermarsch auf dem Marktplatz

Ostermärsche sind zur politischen Traditionsveranstaltung geworden: Jedes Jahr finden sich auf dem Bremer Marktplatz noch eine Handvoll wackere Marschierer mit Transparenten zusammen, um für Frieden zu demonstrieren.

Und jedes Jahr wird gemeldet,  dass die große Zeit der Ostermärsche vorbei sei. Eigentlich ist das Thema Frieden so aktuell wie seit 20 Jahren nicht mehr. Es deshalb ja auch richtig, für „den Frieden“ auf die Straße zu gehen. Doch wer sich „Friedensaktivist“ nennt, darf die Augen nicht vor den aktuellen Konflikten verschließen.


Allein wegen Rüstungsexporten oder ISAF-Bundeswehreinsätzen zu demonstrieren lockt keinen Nachwuchs an. Beim Thema Frieden lässt sich die russische Expansion in der Ostukraine ebenso wenig ausblenden wie islamistischer Terror in Syrien und dem Irak.

Die Auswirkungen des Krieges in Nahost bekommen wir dagegen hautnah zu spüren, indem wir in Bremen Tausende Flüchtlinge aufnehmen. Wenn wir schon den Krieg in ihrem Heimatländern nicht verhindern oder eingrenzen können oder wollen, dann müssen wir ihnen wenigstens bei uns eine sichere Zuflucht geben.

Ihnen ist nicht geholfen, wenn wir uns auf Kundgebungen unserer Weltoffenheit, Toleranz und Friedfertigkeit versichern. Das ist eher etwas für das schlechte Gewissen. Gerade zu Ostern sollten wir darüber nachdenken, wie wir Flüchtlingen in Bremen helfen können – ganz praktisch und persönlich.

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