Bremer Sicherheitskräfte: Feuern auf kurzem Dienstweg

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Vor dem Wettkampf hieß es zunächst: „Antreten!“  Fotos: Schlie

Wer hat die besten Schützen, Hufeisenwerfer und Tauzieher zu bieten? Auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei Bremen fand ein bemerkenswerter Wettstreit unter Beamten statt.


Über das „Prinzip von Sieg oder Niederlage und dessen hohe erzieherische Wirkung“ referierte Oberstleutnant Claus Körbi nur kurz, als er jüngst die Teilnehmer des 48. Vergleichsschießens der Sicherheitskräfte am Niedersachsendamm begrüßte. Der Einladung des Landeskommandos Bremen waren rund 60 Vertreter unter anderem von Bundespolizei, Zoll, Feuerwehr, Justizvollzug und Bereitschaftspolizei gefolgt, um sich einem recht merkwürdigen Wettkampf zu stellen.

In Vierer-Teams traten sie in diversen Schieß-Disziplinen, aber auch im Hufeisenwerfen, Dart, Pedalo-Treten und Tauziehen gegeneinander an. Da verwunderten auch die abschließenden Worte Körbis  nicht weiter: „Es soll Spaß machen.“

Sie alle wollen gewappnet für den Ernstfall sein

Beim Schießen geht es auch darum, zu wissen,
wann man nicht schießen darf.

Doch ein wenig ernst wurde es schon. Zumindest auf dem Schießstand. „Magazine einführen. Waffe laden“, befahl Peter Glandorf, Schießausbilder der Polizei. Zuerst mussten die Wettkämpfer jeweils die Ellenbogen und Knie eines fiktiven Angreifers mit Hackebeil treffen. Vier Schuss in 20 Sekunden.

In einer anderen Disziplin wurden fünf Schuss in acht Sekunden fällig. Diesmal auf eine normale Zielscheibe. Das sind durchaus praxisnahe Übungen, die für den Ernstfall wappnen sollen.

Glandorf: „Unter Stress, unter Zeitdruck – die Beamten müssen dann trotzdem funktionieren.“ Sein Kollege Thomas Scharnick ergänzt: „Es geht dann nicht nur um Schießen, sondern auch darum, im richtigen Augenblick nicht zu schießen.“

Von den Vorzügen, sich vor dem Ernstfall kennengelernt zu haben

Nichts für „Warmduscher“: Mit Wasserbecher
über den Hindernisparcours

Doch genug von Waffen. Die anderen Disziplinen des Tages sorgten dafür, dass sich die Vertreter der unterschiedlichen Sicherheitskräfte näher kamen. Bei Dart, Hufeisenwerfen, Hindernisslauf mit Wasserbecher und Seilziehen wurde schnell über die unterschiedlichen Jobs, deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten debattiert.

Johannes Canehls, Sicherheitschef der JVA Bremen, betont: „Wir treffen die Kollegen der Polizei, der Feuerwehr oder des Zolls regelmäßig während unseres Dienstes.

Da ist es gut, wenn man sich schon mal unter ungezwungenen Umständen kennengelernt hat.“ Zollamtsinspektor Torsten Schröder fügt hinzu: „Dieser Austausch ist einfach wichtig.“ Und so werden bei diesen Vergleichsschießen regelmäßig die Grundlagen für den vielzitierten „Kurzen Dienstweg“ gelegt.

Der Zoll hatte die besten Schützen

Beim abschließenden Grillen war dann auch nicht mehr besonders wichtig, wer gewonnen hatte. Verraten wird es aber trotzdem: Die ersten in der Mannschaftswertung waren die Herren aus dem Hauptzollamt Bremen.

In der Einzelwertung siegte Polizeioberkommissar Jan Reseck von Bundespolizeiinspektion. Der beste Schütze der Dienststellenleiter war Polizeidirektor Thomas Renken von der Bereitschaftspolizei.

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