Bürgerschaftswahl: Ergebnisse im Bremer Osten

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Bei der Bürgerschaftswahl haben die Bürger in den Stadtteilen Hemelingen, Osterholz und Vahr ähnlich gewählt. Hoch sind die Verluste der Grünen. Die SPD bleibt bei massiven Verlusten trotzdem stark, die CDU hat dazu gewonnen. Die Wahlbeteiligung ist extrem niedrig und erreicht noch nicht einmal den Bremen-Durchschnitt.

Die Tabelle zeigt die Ergebnisse in den Stadtteilen – zum Vergrößern klicken

Wahlbeteiligung

Die niedrige Wahlbeteiligung ist besonders bedenklich. In Bremen beträgt sie 52 Prozent. In den drei Stadtteilen des Bremer Ostens wird dieses sehr niedrige Niveau jeweils nicht erreicht. In Hemelingen haben 48,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Kreuze gemacht, in Osterholz waren es lediglich 40,3 Prozent, in der Vahr 41,1.

Insgesamt ist die Beteiligung damit weiter gesunken. Wie schon 2011 und den Jahren davor, gibt einen Zusammenhang zwischen Wahlabstinenz und den Sozialindikatoren in den Stadtteilen. So nahmen in Tenever lediglich 31,8 Prozent der Wahlberechtigten ihr demokratisches Recht wahr. Im Wahllokal „Pfälzer Weg“ waren es sogar nur 23,4 Prozent von 1.565 Wahlberechtigten, die häufig aus sozialschwachen Familien kommen. Im Ortsteil Osterholz waren es „immerhin“ 49,7 Prozent.

Ein niedriger Wert, der im  Vergleich allerdings – und das ist niederschmetternd – hoch ist. Im eher bürgerlichen Ortsteil Arbergen  des Stadtteils Hemelinen sind 55,2 Wahlberechtigten zur Urne gegangen oder haben Briefwahl gemacht. Im Ortsteil Hemelingen hingegen nur 39,3. In der Vahr ergibt sich ein ähnliches Bild. In der reihenhausgeprägten Gartenstadt betrug die Beteiligung 53,2 Prozent, in der Neuen Vahr Nord, einem sozialen Brennpunkt, 34,2 Prozent.

SPD

Insgesamt hat die SPD verloren. Sie fuhr in allen drei Stadtteilen ihr schlechtestes Ergebnis seit der Bürgerschaftswahl 2000 ein. Gleichzeitig bleibt sie aber auf einem im Bremen-Vergleich auf hohen Niveau. In Hemelingen erreichten die Sozialdemokraten 37,4 Prozent, in Osterholz 40,6, in der Vahr 41,4. Bleibende Hochburgen sind die Neue Vahr Südwest mit 47,2, die Neue Vahr Südost mit 47 sowie die Neue Vahr Nord und Blockdiek mit 46 Prozent. Alle Ortsteile zählen ebenfalls zu den Brennpunkten mit einem hohen Anteil an Hartz-IV-Empfängern und bildungsfernen Familien. Dort konnten die SPD ihr Ergebnis von 2011 zwar jeweils nicht halten, aber offenbar mehr Stammwähler mobilisieren als in anderen Ortsteilen. Die massivsten Verlust gab es im Ortsteil Osterholz mit -8,6 und Arbergen mit -8,3 zu verzeichnen.

 CDU

Die CDU hat in den drei Stadtteilen gegenüber 2011 gewonnen. Andererseits war vor vier Jahren der absolute Tiefpunkt für die Konservativen erreicht. Besonders hoch sind die Gewinne in Hemelingen. Dort kamen sie von 18,6 (2011) auf 22,3 Prozent, in Osterholz von 20,9 auf 23,7 Prozent. Der fast stetige Abschwung seit den Bürgerschaftswahlen 2000 wurde damit gestoppt. Die Christdemokraten kommen aber in keinem der Orsteile über die 30 Prozentmarke hinaus. Hochburg ist Mahndorf mit 28,5 Prozent. In Arbergen gab es mit 7 Prozent die größten Zuwächse. Im Stadtteil Hemelingen sind die Christdemokraten wieder zweitstärkste Kraft vor den Grünen.

Grüne

Die haben im Osten erheblich verloren. In Hemelingen purzelten sie von 19,7 auf 12,7 Prozent, in Osterholz von 14,4 auf 9,3 und in der Vahr von 15,5 auf 9,6 Prozent. Gespiegelt zur CDU wurde damit der stetige Aufschwung der Grünen seit 2000 mit dem Höhepunkt 2011 gestoppt. Eine Hochburg der Grünen bleibt Hastedt mit 19, 9 Prozent. Im Wohn-Ortsteil der grünen Spitzen-Kandidatin Karoline Linnert, mussten sie jedoch auch massive Verluste hinnehmen. Wie bei den Sozildemokraten waren die Verluste in Arbergen mit 8,2 Prozent besonders hoch.

Linke

Zu den Gewinnern gehören die Linken. In Hemelingen holten sie 9,6, in Osterholz 9,1 und in der Vahr 9,3 Prozent. 2011 waren es jeweils um die 6 Prozent. Die Linke konnte die Zahl ihrer Wähler jeweils um etwa ein Drittel steigern und erreichten in allen drei Stadtteilen das jeweils höchste Wahlergebnis seit der Bürgerschaftswahl 2000. Besonders viel Zuspruch gab es in Tenever mit 16 und Hastedt mit 13 Prozent. Die Linken legten sowohl in den sozialen Brennpunkten, als auch in den bürgerlichen Ortsteilen zu. So steigerten sie sich beispielsweise in Arbergen von 4 Prozent in 2011 auf 7,5 Prozent.

FDP

Die FDP hat zwar in den drei Stadtteilen dazu gewonnen, gehört aber nicht zu den Gewinnern.  So kamen die Liberalen in Hemelingen und Osterholz lediglich auf 4,5 Prozent.  In der Vahr immerhin auf 5,4 Prozent. Deutlich weniger als das gesamte Bremer Ergebnis (6,6 Prozent).

AfD

Die AFD kam aus dem Stand  in Hemelingen auf 6,5, in Osterholz auf 7 und in der Vahr auf 6,8 Prozent. Mit Blick auf alle Ortsteile schneidet die AfD gleichmäßig  gut ab. Lediglich in Hastedt fuhren die Rechts-Konservativen mit 4,9 Prozent ein Ergebnis unter fünf ein.

Weitere Ergebnisse aus den Stadtteilen und Analysen zur Wahl.

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