Urteil im Mordprozess in Bremen: Haftstrafe für den Täter

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Am Bremer Landgericht wurde am Freitag das Urteil 
gegen die drei jungen Erwachsenen verkündet (Foto: Archiv)

Sie betranken sich, dann schlugen sie zu und schließen haben sie ihr Opfer erstochen: Haftstrafen hat das Landgericht Bremen am Montag gegen einen jungen Erwachsenen und zwei Jugendliche im Gröpelinger Mordprozess verhängt. Der Haupttäter, der einen 15-Jährigen niedergestochen hatte, kriegt achteinhalb Jahre.


Auf einem Sportplatz hatten die drei Täter im vergangenen Jahr ihr Opfer, einen 15 Jahre alten Jungen, erst zusammengeschlagen. Doch dabei blieb es nicht, der Streit eskalierte über alle Grenzen: Der Haupttäter erstach den Jungen wenig später. Am Montag hat nun die Große Jugendkammer des Landgerichts Bremen ihr Urteil gesprochen: Der 21-jährige Mann muss für achteinhalb Jahre ins Gefängnis.

Für das Gericht steht fest, dass er es war, der die Tat gemeinsam mit zwei anderen Jugendlichen begangenen hat. Die beiden wurden ebenfalls verurteilt: Die eine Mittäterin erhielt zwei Jahre Jugendstrafe wegen versuchten Totschlags. Der andere Mittäter kommt wegen Beihilfe zum Mord und versuchtem Totschlag in die Psychiatrie. Diese Strafen hatte auch die Staatsanwaltschaft in dem aufsehenerregendem Prozess gefordert.

Die Gruppe betrank sich und rauchte Joints

Warum es zu der Gewalttat kam, blieb allerdings auch in dem Prozess weitgehend unklar, wie Radio Bremen berichtet. Vor der Tat soll die Gruppe sich betrunken und Joints geraucht haben.

Die Ermittler hatten im vergangenen Herbst die Tat so nachgezeichnet: Es gab zunächst eine gemeinsame Feier in einer Wohnung. Später ist die Gruppe dann zur Sportanlage Lissaer Straße gegangen, wo es zum Streit kam. Nachdem sie den Jugendlichen verprügelt hatten, so die Ermittlungsergebnisse, sollen die Täter geflüchtet, später aber wiedergekommen sein.

Sie stachen ihr Opfer in den Hals. Das Motiv, das die Ermittler dafür nannten, mutet erschreckend absurd an: Mit den Messerstichen wollten sie offenbar die Prügelei vertuschen.

Laut dem Vorsitzende Richter hätten die drei Täter mit den Schlägen und Tritten gegen den Kopf tödliche Verletzungen ihres Opfers in Kauf genommen, so der Sender weiter. Im Gerichtssaal am Montag sollen dann Angehörige des Opfers, aber auch der Täter, die Urteilsverkündung weinend verfolgt haben.

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