Kommentar zum Amtsverzicht von Matthias Güldner

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Matthias Güldner verzichtet auf das Amt des Fraktionsvorsitzenden der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft. Er wartete vergeblich darauf, dass die drei Senatoren der Grünen, die maßgeblich für die Außenwirkung ihrer Partei verantwortlich sind, aus dem schlechten Wahlergebnis Konsequenzen ziehen.


Güldner resignierte angesichts der  noch bestehenden senatorischen Macht und dem Willen des Trios, im Amt zu bleiben. Er übernahm Verantwortung – nicht ganz freiwillig und stellvertretend für die Spitzen-Riege seiner Partei.

Manche Basis-Grüne werden enttäuscht sein. Sie hatten den Rückzug von Spitzenkandidatin und Finanzsenatorin Karoline Linnert schon fest auf dem Zettel – nach einem internen Streit bleibt sie aber zunächst weiterhin die starke Frau der Bremer Grünen. Doch ihre zementierte Macht beginnt zu bröckeln.

Annette Kemp,
Chefin vom Dienst,
Weser Report

Zumal Güldner jetzt auch öffentlich ihren Rücktritt gefordert hat.

Bausenator Joachim Lohse wackelt seit längerem, wird bisher von Linnert mit gestützt. Robert Bücking, mit einer beachtlichen Zahl an Personenstimmen neu in die Bürgerschaft gewählt, schielt auf dessen Senatorenposten.

Durchsetzen konnte er sich gegen die alten Seilschaften bisher nicht. Sozialsenatorin Anja Stahmann bekommt ebenfalls internen Gegenwind. Der Druck auf die Senatoren wächst, während sich Güldner jetzt zunächst bequem zurücklehnen und das Feuer beobachten kann, das er entfacht hat.

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