Discgolf-Parcours demnächst auch in Blumenthal?

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Mit einem der handelsüblichen Frisbee sehr ähnlichen
Sportgerät versuchen Discgolfer aus verschiedenen Entfernungen
einen Metallkorb zu treffen. Foto: pv

Auf der Bahrsplate in Blumenthal könnte demnächst das Frisbee-Fieber ausbrechen. Der Präventionsrat Bremen-Nord und der Förderverein der Bürgerstiftung wollen dort einen Discgolf-Kurs einrichten.

In der Discgolf-Szene haben sich die Pläne schon herumgesprochen. „Falls das wirklich Realität werden sollte, könnt Ihr Euch schonmal auf eine externe Series gefasst machen: Mit der Fähre von Woltmershausen zur Bahrsplate! Wie toll wär das denn bitte?“ berichtet  der Bremer Discgolf-Verein Drehmoment auf seiner Homepage.

Bei der jungen Sportart geht es darum, mit Discgolf-Scheiben, die handelsüblichen Frisbees sehr ähnlich sind, Metallkörbe zu treffen, die dafür extra aufgestellt werden. Wie beim Golf gibt es einen Tee, also einen Abwurfpunkt, und einen Par, die für die jeweilige Bahn vorgesehene Zahl an Würfen.

Bahrsplate könnte neun Bahnen beherbergen

Das Spielen auf der Neun-Körbe-Bahn auf der Bahrsplate soll für Freizeit- und erfahrene Discgolfer kostenlos sein. Präventionsrat Bremen-Nord und der Förderverein der Bürgerstiftung Blumenthal wollen Geld locker machen, damit Körbe und Informationstafeln aufgestellt sowie Startpunkte markiert werden können. Weniger als 10.000 Euro soll das kosten. Die Instandhaltung schätzt Ortsamtsleiter Peter Nowack als wenig aufwändig ein. „Die Metallkörbe sind im Grundsatz unverwüstlich.“

Für die Sportart und einen Platz in Blumenthal hat in der vergangenen Sitzung Michael Rollnik geworben. Er ist nicht nur selbst begeisterter Discgolfer, sondern betreibt sogar ein Discgolf-Fachgeschäft nahe des Weseruferparks. Dort hatte der Verein Drehmoment in Zusammenarbeit mit dem Ortsamt Neustadt / Woltmershausen 2012 einen großen Parcours fertiggestellt.
„Dort haben sich alle Parteien wunderbar arrangiert. Man nimmt Rücksicht aufeinander“, sagt Rollnik über Discgolfer, Spaziergänger und Jogger. Außerdem sei der Sport für eine Vielzahl von Menschen geeignet. „Ich habe auf einem Turnier schon mit einem 84-Jährigen gespielt.“

Linke und Bürger in Wut haben Sicherheitsbedenken

Das überzeugt zumindest Anke Krohne (Linke) nicht. Sie sieht gerade die älteren Menschen von einem Discgolf-Kurs auf der Bahrsplate ausgegrenzt. „Die alten Leute sind jetzt schon von Skateanlage und Kunstrasenplatz gebeutelt und konzentrieren sich deshalb auf den Bereich Richtung Fähre“, sagt sie. Krohne glaubt, dass ältere Menschen sich vom Discgolf eher gestört fühlen würden. Dass die neun geplanten Wurfwege auch über Spazierwege führen, sieht sie als Sicherheitsrisiko. „Da wird mir blümerant.“

Rollnik hingegen betont, dass diese Planung gerade den Zweck habe, Sichtverbindungen zu schaffen
und tote Winkel zu vermeiden. „Spieler vermeiden Risiken“, beteuert er. Ernste Unfälle habe er bisher noch nicht erlebt.

Krohnes Bedenken teilt ausgerechnet Fritjof Balz von den Bürgern in Wut. Dass Spieler in der Regel ihre Scheiben mit ihrem Namen beschriften und sich im Falle eines ungewollten Treffers nicht aus dem Staub machen, überzeugt ihn nicht. „Das Schmerzempfinden schmälert es nicht, wenn man weiß, wer es war.“

Deutlich aufgeschlossener der Idee gegenüber war Ute Reimers-Bruns (SPD). „Wenn der Präventionsrat das empfiehlt, dürfen wir das nicht einfach vom Tisch wischen.“

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