Kükenalarm in Bremer Schule

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Schülerin Janina Saß mit einem der Klassen-Küken. Fotos: Schlie

Geschlüpft in Niedersachsen, aufgewachsen in Bremen – kaum auf der Welt haben die Küken der Schüler an der Dudweiler Straße in Hemelingen schon weite Reise hinter sich. Die jungen Tiere sind Teil eines ehrgeizigen Projektes einer Förderklasse Wahrnehmung und Entwicklung (W&E). Jugendliche lernen sich zu kümmern.


 „Die sind doch wirklich niedlich“, sagt Janina Saß und betrachtet sich das Küken, welches sie vorsichtig  und fachgerecht – den Kopf mit Fingern sanft umschließend – in den Händen hält. Die 17-Jährige gehört zu den Schülern, die sich innerhalb eines Projekts der Schule Dudweiler Straße mit jungen Hühnern beschäftigt.

Eier wurden in Worpswede ausgebrütet

Ideengeberin ist Sozialpädagogin Isabel de Armas. Informationen und eine Brutmaschine hatte sich die umtriebige Tierliebhaberin vom Geflügelzuchtverein Hemelingen geholt. „Schließlich wollten wir die Hühner von Anfang an beobachten und betreuen“, so de Armas.

Julian Zeigler (l.) und Enrico Monti erklären
die Brutmaschine.

Auch ein Klassenreise nach Worpswede hielt die jungen Hühnerbetreuer nicht auf. Die Brutmaschine samt 26 Eiern wurde kurzerhand eingepackt und mit in das Künstlerdorf genommen. Dort schlüpften dann einige Küken. „Leider nicht alle, wir wissen nicht genau, woran es gelegen hat“, sagt die Sozialpädagogin.

Wieder zurück in Bremen starben einige Jungtiere. „An der Pflege lag es nicht. Wir haben nun aber einen richtigen Friedhof auf dem Schulgelände“, sagt de Armas. „Das ist traurig, aber völlig normal“, ergänzt Schüler Enrico Monti.

Ein Küken namens Katy Perry

Gemeinsam mit den Anderen hatte der 18-Jährige schon den Eiern Namen gegeben. „Eins hieß Katy Perry, ein weniger großes Exemplar die schöne Frau Kleine“, lacht de Armas. Andrea Kleine ist ihre Schulleiterin und nimmt den Spitznamen für das Mini-Ei mit Humor. „Ich finde das Projekt einfach großartig“, sagt sie und betrachtet die Schülerschar mit dem Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung (W&E).

Das Vorhaben fördere die Kommunikation und die Aufmerksamkeit der Schüler, soweit das möglich sei. „Wir haben quasi vor dem Glas der Brutmaschine geklebt und beobachtet, wie sich die jungen Hühner durch die Schale picken“, berichtet de Armas. Ein wunderbares Erlebnis für alle.

Männlich oder Weiblich?

Die Küken lieben das Außengehege.

Ob das Geflügel weiblich oder männlich ist, lässt sich noch nicht sagen. „Auf alle Fälle werden alle weiterhin betreut. Ansonsten sind Hähne ja nicht so begehrt, weil sie keine Eier legen.“ Für das weitere Kümmern, in den Ferien und später, kommt die pädagogische Mitarbeiterin Rena Gutman ins Spiel. Ihr Mann ist HobbyHühnerzüchter und übernimmt die Tiere, wenn das Projekt vorbei ist. Auch an den Wochenenden hatte er sich um die gefiederten Freunde gekümmert. „Wir wohnen in Niedersachsen. Für die Hühner heißt das zurück zu den Wurzeln, weil sie ja auch in dem Bundesland geschlüpft sind“, so Gutmann.

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