Fahrradstreifen an der Huchtinger Heerstraße schürt Diskussion

Von
Heinz Böse und Falko Bries (v. l., beide SPD) fordern
stellvertretend für den Beirat, den Fußweg an der Huchtinger
Heerstraße zu sanieren.
Foto: Schlie

Eine gestrichelte weiße Linie ziert seit einigen Tagen den rechten Fahrbahnrand der Huchtinger Heerstraße in Bremen in stadtauswärtiger Richtung. Der Fußweg daneben erhitzt nun die Gemüter von Beiratsmitgliedern und Ortsamtsvertretern.

„Der vorhandene Weg an der Huchtinger Heerstraße war nie ein Radweg. Radfahrer dürfen dort schon immer auf der Straße fahren“, sagt Martin Stellmann Sprecher des Amts für Straßen und Verkehr (ASV). Vor rund einer Woche hatte das ASV mit der Demarkierung der Huchtinger Heerstraße begonnen, den Mittelstreifen auf einer Strecke von rund 1,8 Kilometern versetzt und am rechten Rand einen Fahrradschutzstreifen aufgebracht.

„Die Straße ist neun Meter breit. Das gestattet uns, dort einen 1,75 Meter breiten Schutzstreifen einzurichten, die Fahrbahnen sind nun 3,50 Meter breit“, so Stellmann weiter. Der Radstreifen sei so 25 Zentimeter breiter als vorgeschrieben. Alle 100 Meter werden zudem Piktogramme aufgebracht. „Es ist ein ausdrückliches Angebot. Der Streifen ist nicht benutzungspflichtig“, erklärt Stellmann.

Beleuchtung entspricht den Regeln

Dass der Streifen nun jedoch überhaupt aufgebracht wurde, erhitzt die Gemüter der Huchtinger Beiratsmitglieder: „Es ist eine riesen Frechheit. Noch in November hatte der Beirat die Entscheidung über den Streifen vertagt. Die Begründung war, dass wir zunächst einen verkehrssicheren Fußweg haben wollten“, sagt Beiratssprecher Falko Bries (SPD). Diesen habe man bisher jedoch nicht hergerichtet.

Der Bürgerschaftsabgeordnete Sükrü Senkal (SPD) hatte in der damaligen Sitzung darauf hingewiesen, dass es sich um einen Schulweg handelt, an dem es vor allem an der Beleuchtung fehle. Diese sei überprüft worden, so Stellmann. „Die Beleuchtung ist ausreichend und entspricht den Regeln. Wenn wir weitere Laternen aufstellen, erfordert dies umfangreiche Erdarbeiten, die wegen der Bäume dort nicht umzusetzen sind.“ Ein Zweirichtungsradweg auf der anderen Seite sei wegen fehlender Breite nicht möglich, so das ASV. „Man sollte nochmal darüber nachdenken“, merkt Senkal an.

Beirats- und Ortsamtsvertreter fordern Fußweg

Die größte Kritik äußern die Beiratsmitglieder jedoch am Verfahren: Das ASV hatte laut Bries zugesagt, nach der Prüfung aller Forderungen noch einmal auf das Gremium zuzukommen. „Man hat sich über unseren Beschluss hinweg gesetzt und keinerlei Rückmeldung gegeben“, so Bries weiter.

Auch die kommissarische Leiterin des Ortsamts Huchting kritisiert das Vorgehen: „Die Beiratsrechte wurden ausgehebelt. Es hätte noch eine Abstimmung geben müssen, da der Beirat in verkehrslenkenden Angelegenheiten Entscheidungsrecht hat. Man hätte zunächst den Fußweg herstellen müssen“, so Annette Yildirim. Für die Huchtinger CDU steht fest, der Fußweg müsse nun genauso schnell hergerichtet werden, wie es der ungewollte Radweg wurde, sagt Fraktionssprecherin Yvonne Averwerser.

Einen Fußweg herzustellen, wie der Beirat ihn fordert, sei ebenfalls wegen der Bäume nicht möglich, erklärt der ASV-Sprecher: „Man muss sonst den ganzen Straßenzug umbauen und die Bäume entfernen.“ Die Arbeiten am Schutzstreifen sollen bis Ende August abgeschlossen sein.

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