Glosse: Wenig Bio, wenig Bauch – wie gesund Bremen wirklich ist

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So gesund wie in diesem Bremer Obstladen kann man
natürlich auch einkaufen (Foto: Archiv)

So grün, wie manche glauben, ist Bremen gar nicht. Zumindest nicht nach den Ergebnissen einer neuen Studie – Bremen hat vergleichsweise wenig Bioläden, zum Beispiel. Aber die Hansestadt hat ganz andere Vorzüge.

Bremen ist eine gesunde Stadt. Unter den 16 größten Städten der Bundesrepublik nimmt sie den viert-gesündesten Rang ein. Vor ihr liegen nur Hamburg, München, Frankfurt, nach ihr der ganze Rest. Doch nicht nur das ist bemerkenswert, sondern vor allem die Kriterien, die eine neue Studie der Agentur „Kauf Da“ ausgewertet hat.

So hat Bremen 0,09 „Smoothie- und Saftbars“ je 10.000 Einwohner. Weil die Zahl in Hamburg (0,22) und in München (0,32) viel höher ist, gehen wir davon aus, dass die Smoothiebars gar nicht so gesund sind.  Saft vielleicht, aber haben Smoothies nicht auch Zucker?

Das Geheimnis der wenigen Bioläden

Bei der Zahl der Bioläden (Bremen: 0,29) ein ähnliches Bild: Hamburg kommt auf 0,56 Läden, München auf 0,7 und sogar Hannover schafft noch 0,56 Bioläden je 10.000 Einwohner. Also gehen wir davon aus – das Bioläden gar nicht so gesund sind. 

Erstaunlich ist es trotzdem, dass das vermeintlich so grüne Bremen so wenig Bioläden hat. Bei den Fitnesstudios übrigens ist das Bild ähnlich: Bremen verfügt über weniger Fitnesstudios je Einwohner als Hamburg, Hannover, München, etc.

Aber wo können wir die anderen schlagen? Die Studie hat die Antwort: Beim Bauchumfang, der vom Magazin „Menshealth“ ermittelt worden war. Derjenige des durchschnittlichen Bremers beträgt 95,04 cm, der durschnittlichen Bremerin 83,77 cm. Ganz anders in Hannover: Satte 96,01 cm messen die Männer an der Leine, 84,5 cm die Frauen.

Bei Fahrradfreundlichkeit natürlich weit vorn

In Leipzig, dort gibt es übrigens noch weniger Smoothiebars, Bioläden und Fitnesstudios als in Bremen, liegt der männliche Bauchumfang bei 96,46 und der weibliche 85,34 cm. Weil auch Dresden ähnlich hohe Werte hat, bleibt nur die Schlussfolgerung: Ja, die Sachsen, die schlemmen eben gern.

Die nächste Kennziffer, die Bremen in der Tabelle nach vorn katapultiert, ist die Fahrradfreundlichkeit, die als hoch bewertet wird. Leider hat Bremen etwas weniger Hausärzte als Hannover oder etwa Nürnberg. Nürnberg? Ja, die Chirstkindl-Stadt steht gar nicht so schlecht da, auch was Bioläden angeht.

Nicht an Langeweile sterben

Das soll nun aber reichen. Was nutzen die besten Kennziffern,  wenn es einige mittelgroße deutsche Städte gibt, die, jetzt mal ehrlich, so öde sind, dass man schon an Langeweile sterben könnte? Nicht jeder kann eben, so wie Bremen, sein eigener Stadtstaat sein. Also merken wir uns: Wollte man den Faktor „Langeweile je 10.000 Einwohner“ einführen, würde Bremen im positiven Sinne etliche Städte hinter sich lassen.

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