So stark ist Werders Kader wirklich

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Drei Leistungsträger bei Werder: (v.l.) Anthony Ujah,
Philipp Bargrede und Jannik Vestergaard. Foto: Nordphoto

Geschäftsführer Thomas Eichin konnte sich am „Deadline Day“ relativ entspannt zurück lehnen. Werders Aktivitäten in diesem Transferfenster waren größtenteils frühzeitig abgeschlossen. Nach Ende der Transferperiode steht das grün-weiße Aufgebot für die Saison 2015/2016 endgültig fest.

Am Montag, dem letzten Tag der Tranferperiode, wurde noch die Verleihe von Izet Hajrovic perfekt gemacht. Der Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina spielt bis zum Saisonende beim SD Eibar.

Der spanische Erstliga-Aufsteiger zahlt keine Leihgebühr, übernimmt Hajrovics volles Gehalt und bekommt keine Kaufoption. „Wir hoffen, dass er gestärkt zu uns zurückkommt“, sagt Sportdirektor Rouven Schröder.

Zehn Spieler verließen Werder

Es ist insgesamt der zehnte Abgang in diesem Sommer, nachdem bereits vergangene Woche Ludovic Obraniak (ablösefrei nach Israel zu Maccabi Haifa) und Cedrick Makiadi (ablösefrei zum türkischen Erstligisten Rizespor) den Verein verlassen hatten.

Im Gegenzug kam im Transfer-Endspurt kein neuer Spieler mehr an die Weser, der Kader für die Saison 2015/2016 steht nun also.

Wiedwald ist die Nummer eins

Im Tor hat Werder sehr frühzeitig die Hausaufgaben gemacht und mit Felix Wiedwald einen Keeper geholt, der inzwischen die klare Nummer eins ist – auch bedingt durch das Verletzungspech von Konkurrent Raphael Wolf, der derzeit mit einer Muskelverletzung ausfällt.

Wiedwald macht bisher einen ruhigen und souveränen Eindruck. Er hat die Torwartdiskussionen der vergangenen Spielzeiten vorerst beendet.

Ulisses Garcia ist vielversprechend

Auch in der Abwehr scheint Werder ordentlich aufgestellt. Nach dem missglückten Experiment mit Linksverteidiger Janek Sternberg hat man mit Ulisses Garcia einen vielversprechenden Vertreter für seinen verletzungsanfälligen Namensvetter Santiago geholt.

Und der junge Schweizer kann zudem auch im Mittelfeld spielen, wie er am Sonntag gegen die Borussia gezeigt hat.

Starke Innenverteidigung

Mit Jannik Vestergaard, der gegen Mönchengladbach zwölf von 13 Kopfballduellen gewinnen konnte, und Assani Lukimya, der derzeit seine beste Phase bei Werder erlebt, steht die Innenverteidigung so gut wie lange nicht mehr. Dahinter steht Alex Galvez bereit.

Rechtsverteidiger Theo Gebre Selassie hat sein Formtief zum Ende der vergangenen Rückrunde hinter sich gelassen. Mit Luca Milan Zander hat man auf dieser Position einen talentierten Nachwuchsmann in der Hinterhand.

Probleme im Mittelfeld

Das Mittelfeld ist wohl der Mannschaftsteil mit den größten Problemen. Zwar zeigte Philipp Bargfrede auf der Sechser-Position zuletzt ansprechende Leistungen.

Er ist aber ständig von Verletzungen geplagt. Dass er nach einem Pflichtspiel eine Trainingspause einlegen muss, ist schon fast zur Regelmäßigkeit geworden. Als Backup steht nur noch Felix Kroos bereit.

Die Außenbahnen in der Raute sind ordentlich bis gut besetzt. Hier hat Trainer Viktor Skripnik mit Clemens Fritz, Zlatko Junuzovic, Fin Bartels, Levin Öztunali und neuerdings auch U. Garcia einige Variationsmöglichkeiten.

Keine Optimallösung auf der „Zehn“

Auf der zentralen offensiven Position hinter den Spitzen hat der Ukrainer noch keine Optimallösung gefunden. Gegen Mönchengladbach war der laufstarke Junuzovic für das aufwändige Pressing der richtige Spieler.

Wenn Kreativität gefragt ist, setzt Skripnik auf Youngster Maximilian Eggestein, der sein Talent bisher nur andeuten konnte.

Ujah eine Verstärkung

Der Angriff ist sehr dünn besetzt. Nominelle Stürmer sind die Neuzugänge Anthony Ujah und Aron Johannsson. Nachwuchsangreifer Melvyn Lorenzen hat ebenfalls mit vielen Verletzungen zu kämpfen.

Ujah konnte bereits voll überzeugen. Johannsson wird noch einige Spiele benötigen, um sich an Tempo und Intensität der Bundesliga zu gewöhnen.

Bartels und Öztunali sind Optionen, wenn eine hängende Spitze gefragt ist.

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