„Zu teuer“: Bei der Bundesbank in Bremen gehen die Lichter aus

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Die Filiale der Bundesbank in der
Kohlhökerstraße wird geschlossen. Foto: Bundesbank

Bremen als Standort ist der Bundesbank zu teuer. Jetzt ist eine „Entscheidung aus Kostengründen“ gefallen: Die Bremer Filiale der Bundesbank wird geschlossen. Knapp 50 Mitarbeiter müssen an andere Standorte wechseln. Die restlichen gehen in den Ruhestand. Die nächste Filiale gibt es dann erst in Oldenburg.

 „Natürlich ist es unschön, ein Bundesland zu verlassen,“ sagt Dirk Gerlach, Sprecher der Bundesbank-Hauptverwaltung in Hannover. Man habe die Entscheidung auch intensiv geprüft und diskutiert, letztendlich sei das aber eine reine Frage der Wirtschaftlichkeit gewesen.

Bei der Prüfung der Betriebskosten habe man festgestellt: Die Bremer Filiale ist zu teuer. „Der Unterhalt des Gebäudes ist sehr hoch und auch logistisch ist der Standort Bremen nicht optimal“, sagt Gerlach. So seien die Anfahrtswege für Geldtransporteure zu umständlich und damit teuer. Ein anderes Gebäude anzumieten, sei keine Frage gewesen. „Insgesamt ist in Oldenburg die Grundlogistik besser und auch die Ausstattung moderner.“

Linnert konnte Schließung nicht verhindern

Für den Kunden gibt es in Bremen dann künftig keine Möglichkeit mehr, beschädigte Geldscheine oder alte D-Mark Noten zu tauschen. Die Geldversorgung der Bremer Banken sei aber laut Gerlach nach wie vor gewährleistet.

Dagmar Bleiker, Sprecherin der Finanzsenatorin, sagte zur Schließung: „Frau Linnert hat alles in ihrer Macht stehende getan, um eine Schließung zu verhindern. Leider hat es die Entscheidung der Bundesbank nicht umkehren können.“ Negative Auswirkungen auf die Bremer Wirtschaft fürchtet Holger Bruns, Sprecher des Wirtschaftssenators nicht. „Nur die Kunden und Geldtransporter haben jetzt einen längeren Weg“, sagte er.

„Im bundesweiten Ranking der Standorte hat die Bremer Filiale keinesfalls zu den schlechtern Standorten gehört“, sagt Karsten Nowak, Geschäftsführer der Handelskammer Bremen. Er bedauert die Schließung der Bremer Bundesbank. „Dadurch wird eine Versorgung der bremischen Wirtschaft mit Bargeld und die Abwicklung des Zahlungsverkehrs.“ Auch die direkte und erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Falschgeldbekämpfung fiele jetzt weg.

50 Mitarbeiter müssen zur Arbeit pendeln

Von den aktuell noch 67 bei der Bremer Bundesbank beschäftigten Mitarbeiter, gehen laut Gerlach circa 17 in den Ruhestand. „Auch das hat die Entscheidung beeinflusst“, sagt Gerlach. Die anderen 50 Mitarbeiter müssen in Zukunft in anderen Städten arbeiten. Der Großteil geht nach Oldenburg, ein paar nach Hannover und andere nach Göttingen.

„Manche Mitarbeiter sind eh aus dem Süden von Bremen gependelt, für die ist der Filialwechsel nicht so schlimm“, sagte Gerlach. Überhaupt sei der Großteil der Mitarbeiter froh, seinen Arbeitsplatz nicht zu verlieren. „Trauer um die alte Filiale ist natürlich da und längere Arbeitswege sind auch nicht optimal. Wir haben uns aber sehr bemüht, dass sich die Mitarbeiter auch in den neuen Filialen wohl fühlen“, so Gerlach. Man würde Reisekosten erstatten und auch die Arbeitszeiten den Anfahrtswegen entsprechend gestalten.

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