Vulkan-Gebäude wird zur Erstaufnahmestelle

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In das ehemalige Verwaltungsgebäude
sollen bis zu 750 Menschen einziehen. Foto: Füller

Die frühere Konzernzentrale der Bremer Vulkan soll zu einer zweiten Zentralen Aufnahmestelle (ZAST) für Flüchtlinge werden. Der Vegesacker Beirat beschäftigte sich mit dem Thema. Am selben Donnerstag hatten sich die Eigentumsverhältnisse an dem Gebäude geändert.

Rund 100 Gäste hatten an der Beiratssitzung in Vegesack teilgenommen und den Ausführungen der Vertreter des Sozialressorts zugehört. 750 Menschen – so plant es die Behörde – sollen im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Bremer Vulkan an der Lindenstraße untergebracht werden.

Neuer Eigentümer ist eine Gesellschaft der Bührmann-Gruppe

Das Gebäude im Vegesacker Ortsteil Fähr-Lobbendorf wäre damit nach umfangreichen Umbauarbeiten die größte Sammelunterkunft für Flüchtlinge in ganz Bremen.
Neuer Eigentümer ist seit Donnerstag eine Tochtergesellschaft der Bremer Bührmann-Gruppe. „Es ist ein wichtiges Projekt für Bremen und wir freuen uns, der Stadt und den Flüchtlingen helfen zu können“, so Theo Bührmann junior.

Zur Bührmann-Gruppe gehört unter anderem eine Veranstaltungs- und eine Immobilienfirma. Zunächst muss das gesamte Gebäude jedoch entkernt werden: „Wir werden uns an die Bestimmungen der Baubehörde halten“, so Bührmann weiter.

Vorgesehen ist, den ehemaligen Bürokomplex bis auf den Rohbau zurück und mit Leichtbau-Elementen neu aufzubauen. „Die Sanierung kostet die Stadt keinen Cent“, sagte Dieter Kröger, Vertreter des neuen Eigentümers, am Donnerstagabend.

Planungen schon weit fortgeschritten

Die Planungen scheinen weit fortgeschritten, angesichts des kurzfristigen Eigentümerwechsels: Innerhalb der nächsten vier Wochen soll das Grundstück für die Bauarbeiten vorbereitet werden, bis Ende des Jahres soll der hintere Flügel des Gebäudes, in Richtung Weser, bereits von bis zu 500 Menschen bezogen werden.

Dafür müssten jedoch zunächst Schadstoffe entfernt werden. Ein umfangreiches Schadstoffkataster habe laut Architektin Stepanie Pieper-Herbst gezeigt, dass in einem Schacht eines Lüftungskanals Asbest verbaut wurde. „Der Schacht wird komplett entkernt“, so die Architektin, die das Konzept mit entwickelte.

Auch das BAMF wird Büros beziehen

In einem zweiten Bauabschnitt wird dieser erste Flügel laut Dr. Petra Kodré vom Sozialressort zur Erstaufnahmestelle ausgebaut, im Gebäudeteil in Richtung Wätjens Park entstehen dann bis Sommer 2016 die Büros der ZAST, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sowie des Gesundheitsamts. Im dritten Flügel soll unter anderem eine Großküche eingerichtet werden. Die Menschen werden dort jeweils zwischen sechs Wochen und drei Monaten leben. „Danach werden sie auf andere Stadtteile umverteilt“, so Kodré weiter.

Der Mietvertrag mit der Stadt beläuft sich laut Kröger auf zehn Jahre, das Investitionsvolumen bewegt sich laut Bührmann im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Laut Informationen des Weser Report beläuft sich der Kaufpreis auf rund fünf Millionen Euro.

Der Beirat knüpfte seinen Beschluss an die Bedingung, dass dem Gremium in der November-Sitzung ein umfangreicher Fragenkatalog sowie ein Zeit-Maßnahmen-Plan schriftlich beantwortet und dargestellt wird.

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