Neue Zähne aus Bremen für die Maschinen alter Sportler

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Jörg Pohlmann mit Rohling (Foto: Schlie)

Dieser Metallbetrieb in der Neustadt ist für Besitzer seltener Renn-Oldtimer oft die letzte Rettung. Das  Bremer Unternehmen Tandler an der Kornstraße fertigt unter anderem Getriebe exotischer Boliden, für die es keine Ersatzteile mehr gibt.

Besitzer seltener Sportwagen-Oldtimer von Ferrari, Porsche, Maserati oder Alfa haben in der Regel keine finanziellen Probleme, wenn es darum geht, ihren rollenden „Schatz“ zu hegen und zu pflegen.

Problematisch wird es dann, wenn man dringend benötigte Ersatzteile, wie etwa Getriebe mit keinem Geld der Welt mehr kaufen kann – einfach weil es sie nicht mehr gibt oder wie im Fall von ausgemusterten Formel-1-Rennwagen praktisch noch nie gegeben hat.

Alle Arbeitsschritte werden in der Neustadt gemacht

Eine Lösung dafür bietet die Bremer Tandler GmbH. „Wir fertigen entweder originalgetreu nach oder modifizieren sogar Bauteile zur Leistungssteigerung der Oldtimer“, sagt Verkaufsleiter Jörg Pohlmann.
Dabei erfolgen für die Branche unüblich alle Arbeitsschritte komplett im Werk an der Kornstraße in der Neustadt. Pohlmann: „So sind wir in der Lage, eine Qualität anzubieten, an welche unsere Mitbewerber, auch die aus Asien, nicht herankommen. Damit sind wir zwar immer fast die teuersten, aber auch die besten.“

Winziges Zahnrad für eine
Fingerprothese (Foto: Schlie)

Das wissen auch zahlreiche produzierende Unternehmen, wie etwa aus dem Verpackungs-, Druck-, Holz und Lebensmittelgewerbe und zudem Hersteller für Automobil-Prüfstände und Pumpen zu schätzen und bestellen über 50.000 Teile jährlich.

Diese konstruieren, fertigen und vermarkten rund 250 Angestellte des 1949 gegründeten Unternehmens, das bis heute in Familienhand ist und von Gert Tandler, dem Sohn des Gründers Siegfried F. Tandler, geführt wird.

Mit Wärmebehandlung werden die Teile widerstandsfähig

Neben der Herstellung der unterschiedlichsten Getriebe und Zahnräder betreibt Tandler auch eigene Härtereien. Darin werden Bauteile durch Wärmebehandlung besonders widerstandsfähig gemacht. Diese sind unter anderem von Airbus zertifiziert und im A380 verbaut.

Tandler unterstützt Studenten bei der Entwicklung
von elektrischen Rennwagen (Foto: Schlie)

Mit Kunden aus und Vertretungen in aller Welt ist das oberstes Ziel der Firma aber nicht Wachstum im Sinn von Unternehmensvergrößerung und Umsatzsteigerung. Pohlmann: „Das, was der Markt hergibt, haben wir gut abgedeckt. Wir wachsen eher hinsichtlich des Know-hows.“

So kann man in den Werkshallen Maschinen aus den Gründerjahren bis hin zu den modernsten Maschinen der Branche finden. Darüber hinaus kooperiert Tandler mit den Universitäten Bremen, Hamburg und Braunschweig.

„Wir unterstützen die Studenten bei ihren Projekten und erfahren im Gegenzug immer die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft“, so Pohlmann.

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