Bayernzelt zieht als Flüchtlingsunterkunft in die Neustadt

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Auf das Gelände an der Neuenlander Straße
kommt das Bayernzelt mit Flüchtlingen. Foto:Schlie

Der Senat hat eine Entscheidung getroffen: Das Bayernzelt wird als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Allerdings nicht wie geplant auf der Bürgerweide, sondern auf dem ehemaligen „Toys „R“ Us“-Gelände an der Neuenlander Straße in der Bremer Neustadt.

„Aktuell findet auf dem Gelände eine Begehung statt, die die technischen Gegebenheiten prüf“, sagt Andre Städler, Sprecher des Senats. Man gehe aber davon aus, dass das Gelände nutzbar sei. Der Senat hat den Standort Bürgerweide noch einmal beraten, nachdem Polizei und Innenbehörde Sicherheitsbedenken geäußert hatten. Die unmittelbare Nähe zum stark frequentierten und momentan als Brennpunkt geltenden Bahnhof war Hauptpunkt der Bedenken. Zudem wird die Bürgerweide als Veranstaltungsort genutzt. Außerdem könnte laut Polizei der Bahnhof in der kalten Jahreszeit als Aufwärmhalle gentutzt werden.

Wann Zelt nutzbar ist, steht noch nicht fest

„Der Senat will nicht, dass die Osterwiese in Mitleidenschaft gezogen wird“, sagt Städler. Deswegen ist am Dienstag die Entscheidung für den Standort an der Neuenlander Straße in der Neustadt gefallen. Wann das Zelt dort aufgestellt wird und Flüchtlinge einziehen können, ist noch nicht klar. „Auf- und Abbau geht innerhalb weniger Tage“, sagt Städler.

Es würden alle Vorbereitungen getroffen. Vorgesehen ist, die Flüchtlinge in Kabinen innerhalb des Bayernzeltes unterzubringen. 46 dieser Kabinen bieten laut Sozialressort Platz für je vier bis fünf Flüchtlinge. Insgesamt wäre also Platz für knapp 200 Menschen.

Sicherheitsbedenken wurden ernst genommen

Jochen Kopelke, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft Bremen begrüßt die Entscheidung: „Das zeigt, dass die Sicherheitsbedenken der Menschen ernst genommen werden und die Stimmen der Fachleute gehört wurden.“ Standortentscheidungen sollten immer mit den Sicherheitsbehörden abgesprochen werden. „Man kann diese Entscheidungen nicht einfach übers Knie brechen.“ Kopelke gibt aber auch zu bedenken: „Die Unterbringung in Zelten ist gerade im Winter schwierig. Wenn die Leute frieren, könnten sie sauer werden, das kann zu Unruhen führen.“

Die Ortsamtsleiterin der Neustadt Annemarie Czichon zeigte sich vom Standortwechsel überrascht, sie hatte man noch nicht über den Standort Neuenlander Straße informiert.

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