Mädchen, ran an die Computer!

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Der Frauen-Iniformatikstudiengang wirbt für sein Fach. Foto: BB

Frauen sind in den Informatik-Studiengängen der Hochschule Bremen immer noch in der Minderheit. Warum sich gerade für sie dieser Berufsweg aber doch eignet, sollen sie bei einem Info-Abend erfahren.

Neustadt Als Prof. Gerlinde Schreiber, Leiterin des Internationalen Frauen-Studiengangs Informatik an der Hochschule Bremen, selbst studiert hat, sah die Welt noch anders aus. „Ende der 70er-Jahre hatten wir über 20 Prozent Frauen. Zu der Zeit war der Frauenanteil so hoch wie nie wieder“, sagt sie. Der Grund dafür ist ihrer Meinung nach ein simpler: „Damals hatte die Informatik noch kein Image.“

Nerdimage und Rechtfertigungsdruck halten ab 

Das ist heute anders. „Das Nerd-Image nimmt zwar ein bisschen ab beziehungsweise fängt an, cooler zu werden, aber Informatik ist immernoch ein Männerdomizil“, sagt Gerlinde Schreiber. Seit 15 Jahren versucht die Hochschule mit einem eigenen Informatik-Studiengang für Frauen dagegen zu wirken. 30 Plätze stehen dort zu Verfügung. Die ersten vier Semester verbringen die Studierenden komplett unter Frauen. „Man hat dort nicht das Problem, dass man eins von fünf Mädchen ist“, sagt sie. „Der Rechtfertigungsdruck entfällt.“

Wegen vieler Mehrfachbewerbungen bleiben einige der 30 Plätze auch in diesem Semester unbesetzt. Dabei hält Schreiber gerade Frauen für besonders Informatik-geeignet. „Technik hat viele kommunikative Aspekte und ist von Teamarbeit geprägt. Man sitzt eben nicht allein mit der Kapuze vor dem Rechner und programmiert vor sich hin“, sagt sie.

Weniger als 50 Frauen studieren Informatik

Unter den 170 Informatik-Studierenden an der Hochschule Bremen sind weniger als 50 Frauen – trotz speziellen Studiengangs. Das will die Hochschule ändern. Gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Beruflichen Gymnasium Wirtschaft an der Grenzstraße informiert sie deshalb über die Qualifikationsmöglichkeiten und Berufschancen von Mädchen in der Informatik.

Am Donnerstag, 26. November, 17 Uhr, können interessierte Mädchen und Frauen an der Flughafenallee 10

Gerline Schreiber ist Professorin für Informatik
an der Hochschule Bremen. Foto: Pv

erfahren, welche Einstiegsmöglichkeiten es gerade für Frauen in die Branche gibt. Dr. Bernd Lienstädt von der Bundesagentur für Arbeit referiert über die Anforderungen des Arbeitsmarkts in Bezug auf Informatikkentnisse und die Chancen von Frauen. Im Anschluss stellt Prof. Gerlinde Schreiber den Informatikstudiengang für Frauen vor. Studentinnen berichten über ihre Erfahrungen in Studium und Beruf. Hermann Kück, Schulleiter des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft, erläutert mit seinen Kollegen, welche Vorbereitung die gymnasiale Oberstufe an der Grenzstraße anbietet.

Wer sein Studium erfolgreich, das heißt mit einer Zwei vor dem Komma, absolviert, habe sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, verspricht Gerlinde Schreiber. „Unsere guten Leuten schreiben zehn Bewerbungen, kriegen acht Einladungen zum Bewerbungsgespräch und sechs Zusagen.“     Sonja Niemann

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