Seenotretter: 2.100 Einsätze auf Nord- und Ostsee

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Botschafter Markus Knüfken auf dem Seenotrettungskreuzer
Herrmann Marwede. Foto: DGzRS

Die Zahlen sind beeindruckend: 2.100 Mal waren die Seenotretter auf der Nord- und Ostsee im Einsatz, 538 Menschen konnten sie so aus der Seenot retten. Das zeigt die Jahreseinsatzbilanz.

Einschließlich aller insgesamt knapp 2.100  Such- und Rettungsaktionen sowie Kontrollfahrten haben allein die 20 Seenotkreuzer im vergangenen Jahr 71.864 Seemeilen, das entspricht 133.092 Kilometern in der Nord- und Ostsee zurück gelegt.

Dabei haben sie 55 Menschen aus Seenot gerettet, 483 Menschen aus drohender Gefahr befreit, 400 Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert, 63 Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt und  941 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht. In vielen Fällen griffen die Seenotretter laut Bilanz frühzeitig ein und begrenzten so Schäden bereits im Vorfeld.

Zwei neue Boote in Betrieb genommen

Neben den Einsatzzahlen blicken die Seenotretter auch materiell auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Zwei neue Rettungseinheiten haben die Seenotretter 2015 in Dienst gestellt. In Anwesenheit ihres Schirmherrn, Bundespräsident Joachim Gauck, taufte seine Lebensgefährtin Daniela Schadt am 150. Geburtstag der DGzRS im Mai auf dem Bremer Marktplatz das 20. Seenotrettungsboot der Flotte.

 Das auf den Namen „Heinrich Wuppesahl“ getaufte Boot ist seitdem in Neustadt in der Lübecker Bucht im Einsatz. Auch ein Typschiff der 28-Meter-Klasse ist im Mai getauft und neu in Dienst genommen worden. Die „Ernst Meier-Hedde“ kümmert sich um die Sicherheit auf See vor Amrum.

 

Männer vor Bremerhaven gerettet

Auch nordwestlich von Bremerhaven waren die Seenotretter im Einsatz: Nach einem plötzlichen Wassereinbruch an Bord des Schiffes sind die Cuxhavener und Bremerhavener Seenotretter am 12. Mai etwa 25 Seemeilen (45 Kilometer) nordwestlich von Bremerhaven zwei Männern an Bord eines Plattbodenschiffs zu Hilfe gekommen. Mit Lenzpumpen konnten sie den Untergang verhindern und brachten Schiff und Besatzung in Sicherheit. 

Und auch der neue Seenotretter- „Bootschafter“, Schauspieler Markus Knüfken ist beim Kajaken Zeuge eines Einsatzes geworden: Im Oktober 2010 war er mit seinem Seekajak querab des Falshöfter Leuchtturms an der Ostküste Schleswig-Holsteins unterwegs, als er eine gekenterte Jolle entdeckte. Ihr Segler war über Bord gestürzt.

Mann von gekenterter Jolle geborgen

Der Mann versuchte vergeblich, sich am Steckschwert seiner Jolle festzuhalten. Dies gelang ihm erst an Knüfkens Seekajak. „Ich habe ihm Mut zugesprochen und dann auch schon das Tochterboot der Seenotretter gesehen“, berichtet der Schauspieler.

Von ihrer Einsatzbereitschaft war er gleich beeindruckt. „Als Kajakfahrer bin ich mir bewusst, dass die See große Gefahren birgt. Trotz bester Vorbereitung kann auch ich schnell mal auf die Seenotretter angewiesen sein. Deshalb bin ich stolz darauf, jetzt ihr ,Bootschafter‘ sein zu dürfen.“

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