Pro und Contra: Wird in Bremen genug gestreut?

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Winter auf der Straße Foto: Barth

Der Wintereinbruch hat Bremen überrascht: Schnee türmt sich auf den Straßen, Glätte beeinträchtigt die Fahrbahnen. Viele Rad- und Autofahrer, aber auch Fußgänger, leiden darunter. Muss mehr gestreut werden?

Das Streusalz wäre ein schnelles Mittel gegen die Glätte, es wird in Bremen wegen seiner Umweltfolgen aber nur sehr behutsam eingesetzt. In unserem Pro und Contra argumentiert die FDP für einen schnelleren Winterdienst, der Tierschutzverein macht auf die üblen Folgen des Streusalzes gerade für Tiere aufmerksam.

Pro: In Bremen wird schon zuviel gestreut

In Bremen wird schon jetzt zuviel gestreut: Der Einsatz von Streusalz schadet der Umwelt und schädigt die Wurzeln der Stadtbäume. Für Tiere kann der Einsatz von Salz sogar richtig gefährlich werden.  Besonders Hunde und Freigängerkatzen bekommen große Probleme, wenn das Salz zwischen die Pfoten gerät. Schlimme Entzündungen sind die Folge.

Die Schadstoffe im Streusalz können bei den Tieren zudem zu Erbrechen, Durchfall bis hin zu Magen- und Darmentzündungen führen. Gerade die Stadt sollte deshalb nur in Ausnahmesituationen Streumittel auf den Straßen einsetzen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Privathaushalte und private Streudienste sollten ganz auf den Einsatz von Taumitteln auf Gehwegen verzichten. Eine Alternative ist da umweltfreundliches Granulat, das die Rutschgefahr ebenfalls mindert.

Wolfgang Apel, Vorsitzender des Bremer Tierschutzvereins

Contra: Mehr Winterdienst ist nötig

Alle Jahre wieder… Mit Rot-Grün wird der Winter zur Schlitterpartie. Sobald in Bremen über Nacht der erste Schnee fällt, herrscht am Morgen mit Sicherheit das große Verkehrschaos. Trotz moderner Wetterprognosen wird Bremen von Schneemassen immer wieder überrascht.

In anderen Städten rücken die Räum- und Streufahrzeuge sofort aus. In Bremen bleibt es hingegen ziemlich ruhig.  Dies lässt sich Jahr für Jahr beobachten.

Es bleibt ein Rätsel, warum der Senat das Problem nicht in den Griff bekommt. Andere schaffen es, dass ihre Dienstleister mit Personal nachlegen. Dabei ist es recht simpel: Schnee + Straße = Streufahrzeug. Ob nun Sand, Split, oder andere Materialien genutzt werden.

Eines ist klar: Es muss schneller gehandelt werden, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Mit einer städtischen Straßenreinigung klappt es nicht. Davon kann man sich stets überzeugen.

Rainer W. Buchholz, Bürgerschaftsabgeordneter der FDP Bremen

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