Handelskammer: Bremen darf nicht zurückfallen

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Das Portal des Schüttings Foto: WR

Die Hansestadt ist ein starker Wirtschaftsstandort, betont der neue Präses der Handelskammer, Harald Emigholz, bei der Vorstellung des Jahresberichts. Doch andere Städte seien innovativer und dynamischer. Und der Vorsprung Bremens schmelze.


Der Auftakt war gut: Etwas besser als im Bund schnitt Bremen mit 2,1 plus beim Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr 2015 noch ab. Im weiteren Verlauf ließ die Konjunktur jedoch auch aufgrund weltweiter Krisen nach.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg in Bremen um 1,7 Prozent. Das erklärte die Handelskammer am Freitag bei der Vorstellung des Jahresberichts 2015.

Aktuelle Steigerung der Industrieumsätze

Das Land Bremen sei ein starker Wirtschaftsstandort. Das Bruttoinlandsprodukt liege pro Kopf um 29 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Aber der Vorsprung schmelze. Präses Harald Emigholz: „Die Wirtschaft in unserem Land ist sehr erfolgreich. Was uns aber Sorgen machen muss ist, dass Bremen zurückfällt, weil andere Städte noch beweglicher, innovativer und dynamischer sind.“ Daran dürften selbst die aktuelle Steigerung der Industrieumsätze und die positive Entwicklung der Arbeitslosenquote nichts ändern.

Im Jahr 2016 sieht die Kammer die großen Themen beim Verkehr und der Infrastrukturentwicklung. „Wir müssen daran arbeiten, dass sich unsere wirtschaftlichen Stärken – beispielsweise die maritime Wirtschaft, die Logistik und die starken Industriecluster – positiv entwickeln können“, so Emigholz.

Initiative „Flüchtlinge in Ausbildung“

Mit dem Jahreswechsel sind die bisher getrennten Kammern in Bremen und Bremerhaven zur neuen, gemeinsamen Handelskammer Bremen zusammengegangen. So könne man „mit vereinten Kräften“ Projekte angehen und der Wirtschaft eine stärkere Stimme geben, betonen Präses Harald Emigholzund die Vizepräsides Hans-Christoph Seewald und Christoph Weiss.

Weiss erläutert, die Handelskammer werde die Initiative „Flüchtlinge in Ausbildung“ weiterführen: „Vor uns liegt nun die große Aufgabe, die Flüchtlinge, die zu uns kommen, in Wirtschaft und Gesellschaft zu integrieren. Der wichtigste Weg dafür ist, sie in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln.“

Besserer Rahmen für Innovationen

Die Bereitschaft der Unternehmen sei hoch, Angebote für Ausbildung, Einstiegsqualifizierung und Praktika zu machen. Wichtig sei jetzt, mit den Kooperationspartnern die Plätze passend zu vermitteln. Bremen müsse für den Ausbau der Sprachkurse – besonders auch der höheren Niveaus – für Flüchtlinge sorgen.

Weiterhin müsse die Stadt bessere Rahmenbedingungen für eine größere Innovationsdynamik schaffen. Die Handelskammer Bremen hatte 2015 in ihrem Positionspapier „Mehr Innovation wagen“ ein „Wachstumsressort“ gefordert, das die Innovationsaktivitäten der einzelnen Ressorts besser bündelt. Innovationsförderung sollte strategisch weiterentwickelt und überregional vermarktet werden.

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