Bilder als Übersetzungshilfe. Foto: Füller Bilder als Übersetzungshilfe. Foto: Füller
Engagement

Wie Blumenthaler Initiative bei Integration hilft

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Rund 80 Menschen engagieren sich in der Willkommensinitiative Blumenthal. Sie geben Unterricht und sorgen für Beschäftigungs­angebote. Die Notunterkunft in der ist ein Beispiel für den Erfolg ihrer Arbeit.

Ali Mohamid arbeitet an einer Leiter aus Holz. Es gibt zwar eine Metallleiter in der Werkstatt, diese aber immer über das ganze Gelände zu tragen, nur um an die Windeln ganz oben auf dem Schrank zu kommen, ist lästig. Die neue Leiter baut er in der Multifunktionswerkstatt auf dem Gelände der Notunterkunft an der Reepschläger Straße.

Horst-Peter Witt hat sie mit Maschinen, Werkzeugen und Materialien ausgestattet. Er ist aktives Mitglied der Willkommensinitiative Blumenthal, die sich um alle im Stadtteil ankommenden Flüchtlinge kümmert. Heute wollen die Männer in der Werkstatt auch noch einen Unterstand für die Fahrräder bauen. „Wir verknüpfen die praktische Arbeit mit der Sprache. So lernen sie besser und haben etwas zu tun“, sagt Witt.

Nähstübchen und Deutschunterricht

Ali Mohamid baut in der Multifunktionswerkstatt
der Notunterkunft eine Leiter. Foto: Füller

Im Raum nebenan hört man die Nähmaschinen rattern: Das Nähstübchen ist zweimal wöchentlich geöffnet. Ruth Johann und fünf weitere Freiwillige kümmern sich um die Materialien und Maschinen, helfen den Bewohnern, wenn etwas klemmt. „Hier können sie Kleidung ausbessern und ändern. Manchmal bringen wir auch Anregungen mit, wie man aus etwas Unbrauchbarem etwas Neues zaubern kann“, sagt Johann.

Ihr Mann Reinhard ist der „Techniker“, achtet darauf, dass alle gespendeten Nähmaschinen laufen.
Zusätzlich gibt der pensionierte Lehrer zweimal wöchentlich Deutschunterricht für die, die noch keinen Anspruch auf einen staatlichen Kurs haben. „Es ist wichtig, viel miteinander zu kommunizieren“, sagt er. Wegen der Fluktuation im Haus müsse man den Unterricht in einzelne Einheiten zu bestimmten Themen einteilen. So könne jeder immer neu einsteigen, alle Themen werden irgendwann wiederholt.

Großes Interesse an Angeboten

150 Menschen aus allen Krisengebieten der Welt leben in der Notunterkunft, Familien und allein reisende Männer.  Im großen Gemeinschaftsraum werden einmal wöchentlich die Kinder betreut, sie basteln und malen mit den Freiwilligen. Dort sollen demnächst auch Filmabende stattfinden.

Arsen Avdo, einer der drei Betreuer neben der Hausleiterin sagt, es habe noch nie Probleme gegeben. „Diese Menschen sind verdammt dazu, ihre Zeit hier abzusitzen“, sagt er. Das Interesse am Unterricht und an den Angeboten sei deshalb sehr groß, Sprache der Schlüssel für alles.

Wer sich für die Arbeit in der Willkommensinitiative interessiert, kann über Cornelia Bückmann, Koordinatorin der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe für Bremen-Nord, Kontakt aufnehmen: 0421-129 28 oder bueckmann@gemeinsam-in-bremen.de

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