Nicht jeder Spielplatz sieht so gut aus wie der in der Oderstraße. Foto: WR Nicht jeder Bremer Spielplatz sieht so gut aus wie der in der Oderstraße. Foto: WR
Nach Bericht:

Linke kritisiert Spielplatz-Sparkurs der Behörde

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Die Koalition will sich nach dem Bericht über den schlechten Zustand von Bremens Spielplätzen für mehr Geld einsetzen. Für die Linken kommt diese Erkenntnis viel zu spät. Der Grundtenor aller: Es gibt Handlungsbedarf.

Die Spielplätze in Bremen sind teilweise in einem schlechten Zustand, Geld für Reparaturen oder Neubauten fehlt der Behörde aber. Das hatte der Weser Report in der vergangenen Ausgabe berichtet. Jetzt haben sich die anderen Parteien zu dem Thema gemeldet.

Der CDU gegenüber ungewöhnlich dankbar zeigte sich der sozialpolitische Sprecher der SPD, Klaus Möhle: „Diese Anfrage hat gezeigt, wie schlecht der Zustand wirklich ist, das war mir so gar nicht bewusst.“ Ihm sei aber bekannt gewesen, dass auf Bremens Spielplätzen einiges im Argen liege und es an Geld für Sanierung und Instandhaltung fehle.

Linke macht SPD Vorwürfe

„Ich werde mich in den Haushaltsberatungen jetzt dafür einsetzen, mehr Mittel zu bekommen“, sagte Möhle. Es sei erschreckend, dass so lange an den Spielplätzen nichts gemacht worden ist. Möhle zeigte Engagement und kündigte an, während der Sitzung der Bürgerschaft mit Sozialsenatorin Anja Stahmann reden zu wollen. „Für die Umsetzung der Verbesserungen ist letzten Endes das Ressort zuständig“, erklärte Möhle.

Die von dem SPD-Politiker angegebene Unkenntnis über die Zustände der Spielplätze ist für die Fraktionssprecherin der Linken, Kristina Vogt unverständlich. „Klaus Möhle ist Vorsitzender der Sozialdeputation, er kennt die vielen ehrenamtlichen Elterninitiativen, die seit Jahren auf die Missstände aufmerksam machen“, sagt Vogt.

Möhle mache es sich mit seiner Antwort viel zu einfach. Denn: „Es wurde jahrelang viel zu wenig investiert.“ Es sei doch hinlänglich bekannt, dass Dinge verkommen, wenn man sie nicht regelmäßig saniere. „Jetzt sind wir wirklich am Ende.“

Grüne will neues Konzept abwarten

Die in 2009 beschlossene Sanierungsvereinbarung sei vom Senat einfach nicht eingehalten worden. „Bei den Haushaltsverhandlungen sind diese ,weichen Standortfaktoren‘ immer hinten runtergefallen.“ Dabei sei es für die Lebensqualität in Bremen wichtig, dass auch die Spielplätze in gutem Zustand sind. „Wer will denn sonst in dieser Stadt leben?“, fragt Vogt sich.

Dass die Regierung sich nicht für Spielplätze einsetzt, sieht die sozialpolitische Sprecherin der Grünen, Susanne Wendland, anders. „Wir haben dafür immer gekämpft“, sagt sie. Spielplätze müssten repariert werden, das sei keine Frage. Wie genau das aussieht und welche Kosten benötigt werden, solle der Senat in einem für 2016/17 angekündigten Konzept darlegen. „Dann wissen wir, welchen Bedarf es gibt und können handeln.“

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