Unter Durchschnitt: 6.400 Euro für Bremer Schüler im Jahr

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Wenig Geld für Bremer Schulen. Foto: WR

Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen: Die Hansestadt gibt pro Kopf weniger für Schüler aus als die anderen Stadtstaaten – und auch weniger als der bundesweite Durchschnitt. Für die Bildungsbehörde ist das Maß der Bundesdurchschnitt – für ein Land mit Haushaltsnotlage.

Für die Ausbildung eines Schülers gaben die Bundesländer im gesamten Schnitt 6.500 Euro im Jahr 2013 aus. Bremen liegt mit 6.400 Euro noch darunter. Das zeigt eine Übersicht, die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlicht hat.

Gerade im Vergleich zu den anderen Stadtstaaten steht Bremen unterdurchschnittlich da: Auf 7.800 Euro kommt ein Schüler in Berlin, auf 8.000 Euro gar in Hamburg. Weiter teilt das Bundesamt mit, dass an den allgemeinbildenden Schulen rund 7.100 Euro pro Kopf aufgewendet werden, an beruflichen Schulen rund 4.500 Euro.

Nur bei den allgemeinbildenden Schulen über Schnitt

Bei der Zahl für die beurflichen Schulen schneidet Bremen ebenfalls unterdurchschnittlich ab: Nur auf 3.900 Euro kommen die berufsbildenden Schulen im Monat. Lediglich bei den allgemeinbildenden Schulen liegt Bremen über dem Durschnitt mit einem Beitrag von 7.400 Euro.

„Je nach Schulart waren die Ausgaben je Schülerin beziehungsweise Schüler unterschiedlich hoch“, berichten die Statistiker weiter: An Grundschulen lagen sie bei 5.600 Euro, an Gymnasien und an integrierten Gesamtschulen jeweils bei 7.500 Euro. Die vergleichsweise niedrigen Pro-Kopf-Aufwendungen von 2.800 Euro bei den Berufsschulen im dualen System sind vor allem durch den Teilzeitunterricht bedingt.

Im Vergleich der Bundesländer werden die höchsten Ausgaben je Schüler übrigens für Thüringen (8.100 Euro) und Hamburg (8.000 Euro) ermittelt, die niedrigsten für Nordrhein-Westfalen, das Saarland (jeweils 5.700 Euro) und Schleswig-Holstein (5.800 Euro) – diese Bundesländer liegen noch weit unter Bremen.

„Unser Maß ist der Bundesdurchschnitt“

Die Bremer Bildungsbehörde verweist darauf, dass das Land im Ranking der Bundesländer auf Platz Neun liege. „Unser Maß – als Haushaltsnotlageland – ist in diesem Fall der Bundesdurchschnitt“, sagt Sprecherin Annette Kemp dem Weser Report.

Im allgemeinbildenden Bereich liege Bremen ja auch über dem Schnitt der Bundesländer. Insbesondere an den Grund- und Oberschulen seien die Ausgaben hoch. „Bremen verteilt über die Schulstufen hinweg „gerechter“. Der Unterschied in den Ausgaben je Schüler fällt in zwischen Grundschulen und Gymnasien mit nur 700 Euro im Bundesvergleich sehr gering aus“, so Kemp weiter.

Und sie stellt zu den Gesamtkosten fest: „Wollten wir das Niveau von Hamburg und Berlin auf der Basis heutiger Schülerzahlen mit den Ausgaben pro Schüler erreichen, müssten wir rein rechnerisch 117 bis 133 Millionen Euro zusätzlich ausgeben.“ Schließlich verweist die Behörde darauf, dass die Schülerzahlen seit 2013 steigen, und seitdem auch die Ausgaben angehoben wurden, von 573,8 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 605,6 Millionen 2015.

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