Könnte die Bremer Innnenstadt mit Ikea aufblühen?

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Die Fotomontage zeigt, wie der Lloyd Hof, fiktiv, als
Ikea-Filiale aussehen könnte Fotos/Montage: Schlie

Kühner Plan: Eine „City Filiale“ des Möbelhauses würde den Bremer Handel und die Politik gleichmaßen begeistern, zum Beispiel im Lloyd-Hof. In Hamburg-Altona und in Essen hat das Modell schon geklappt – und die Fußgängerzonen belebt. Wie stehts um Bremen?

Das Vorbild hat aus einer öden, fast schon ausgestorbenen Einkaufsstraße eine blühende Fußgängerzone gemacht: Als der „City Ikea“ in der Neuen Großen Bergstraße in Hamburg-Altona öffnete, war die Skepsis groß.

Knapp zwei Jahre später hat die kleine „City-Filiale“ von Ikea den Stadtteil belebt. Dafür wurde ein leer stehendes Warenhaus umgebaut.  Allein 17 neue Einzelhändler haben sich darum herum schon angesiedelt. Auch in Essen gibt es, nur einen Kilometer vom Herzen der Innenstadt entfernt, eine Ikea-Filiale, die für Belebung der Einkaufstraßen sorgt.

„Das ist durchaus eine Überlegung“

Könnte das Modell ein Vorbild für die Bremer Innenstadt  sein?  WESER-REPORT Leser haben uns nach den Berichten über die Leerstände im Lloyd-Hof und dem gescheiterten City Center darauf hingewiesen, den Blick nach Hamburg zu richten.

Und in der Tat: Handel und Politik sind in weiten Teilen angetan von einem solchen Plan. „Das ist durchaus eine Überlegung“, sagt Jan-Peter Halves, Geschäftsführer der City Initiative. Das Sortiment müsse sich an den Waren orientieren, die man in der Innenstadt einkaufen möchte, etwa mehr Dekoartikel als große Möbel. „Aber dann passt es“, stellt er fest, und verweist darauf, dass es für die Nutzung des Postamtes 5 vor einigen Jahren schon ähnliche Überlegungen gab – die sich zerschlugen.

Auch den Lloydhof könnte sich Halves als Standort vorstellen. Konkurrenz für den klassischen Einzelhandel in der City sieht er nicht. Ikea könnte als Besuchermagnet Kunden auch in die andere Geschäfte locken.

Qualitativer Zugewinn für die Bremer City

Angetan zeigt sich auch das  Bremer Wirtschaftsressort: „Ein solches Angebot wäre nach der Ansiedlung von Manufaktum am Domshof sicher ein weiterer qualitativer Zugewinn für die City“, sagt Sprecher Holger Bruns – auch wenn es noch keine konkreten Pläne gebe. „Die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht“, findet   Andreas Kottisch, wirtschaftpolitischer Sprecher der SPD.

Wenig abgewinnen kann dem Plan die Bremer CDU: Eine Ikea-Ansiedlung sei nicht das richtige, um für Belebung zu sorgen, winkt die Fraktionsprecherin ab. Das sei nur eine isolierte Maßnahme, es müsse aber ein Gesamtkonzept für die Innenstadtentwicklung in Bremen geben.

Ikea könnte auch das Stephaniquartier beleben

Anders FDP-Fraktionsvorsitzende Lenke Steiner. Sie findet die Idee, einen Ikea in die Innenstadt zu holen, gut. Steiner würde aber für einen anderen Standort plädieren, nämlich für das Stephaniquartier anstelle des Lloyd Hofes. Das könnte dieses Viertel entscheidend beleben. Für den Lloyd-Hof wäre eine gute Mischung aus kleinteiligerem Einzelhandel viel besser.

Das Vorbild: Die City-Filiale in Hamburg-Altona

Und was sagt der schwedische Konzern selber? Grundsätzlich habe man eigentlich nicht vor, das Modell Hamburg-Altona auf andere Orte auszudehnen, erklärt eine Sprecherin. Auch sei man mit dem bisherigen Standorten zufrieden.

Doch wenn in Bremen neue Ideen entstehen, solle man Ikea darauf ansprechen. Übrigens: Sieht man vom niedersächsischen Brinkum  vor den Toren der Stadt ab, ist Ikea in Bremen bisher nur mit einem Standort vertreten – nämlich in Bremerhaven.

Dazu auch der Kommentar über die neue Wege für die Bremer Innenstadt.

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