Braucht Bremen mehr Tempo-30-Zonen? Foto: WR Braucht Bremen mehr Tempo 30 Zonen? Foto: WR
Pro und Contra

Sind mehr Tempo-30-Zonen in Bremen notwendig?

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Die Grünen wollen künftig auch auf Hauptverkehrsstraßen eine Tempo 30 Zone einrichten, damit die Verkehrslage etwa vor Krankenhäusern oder Schulen sicherer wird. Doch dagegen gibt es auch Widerstand. Ein Pro und Contra.

Mehr Tempo-30-Zonen in Bremen?

Pro: „Gefahrensituationen verringern“

Ralph Saxe, vekehrspolitischer Sprecher der Grünen

Runter vom Gas für den Schutz von Kindern: Künftig wird Bremen auch auf Hauptstraßen Tempo 30 anordnen, wenn sich dort Kitas oder Schulen befinden. Damit wird Unfällen vorgebeugt. Möglich macht das eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. Kinder verhalten sich im Straßenverkehr unvorsichtiger als Erwachsene.

Sie können Entfernungen und damit ihre Gefährdung bei Geschwindigkeiten oberhalb von 30 km/h nicht richtig einschätzen. Bei Tempo 30 halbiert sich der Anhalteweg gegenüber Tempo 50. Tempo 30 senkt das Unfallrisiko und die Schwere von Verletzungen deutlich.

Um die Aufmerksamkeit für Kinder zu erhöhen, sollten vor Kitas und Schulen große Fahrbahn-Zeichen auf Gefahrensituationen hinweisen. Für sichere Schulwege sind auch mehr Zebrastreifen, Mittel-inseln und Ampeln nötig. Nicht zuletzt soll jährlich mit Kindern eine Begehung erfolgen, um Gefahrenstellen ausfindig zu machen und zu beseitigen.                                Ralph Saxe, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen

 

 

Contra: „Netz muss leistungsfähig bleiben“

Nils Linge, ADAC

Schüler, aber auch alte und kranke Menschen gehören zweifellos zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern. Deswegen ist das Vorhaben, die Einrichtung von streckenbezogenen Tempo 30-Begrenzungen vor Kindergärten, Schulen, Seniorenheimen künftig zu erleichtern, natürlich richtig.

Grundsätzlich sollten die zuständigen Behörden zunächst immer die konkrete Situation vor Ort analysieren und dann nur dort regulieren, wo es aus Sicherheitsgründen auch geboten ist. Denn nicht vor jeder Einrichtung ist Tempo 30 zwingend notwendig, etwa dann, wenn breite Gehwege oder sichere Fußgängerübergänge vorhanden sind.

Hauptverkehrsstraßen erfüllen eine überaus wichtige Funktion im städtischen Straßennetz. Auf ihnen soll ein Großteil des Kfz-Verkehrs gebündelt werden. Dazu muss das Netz leistungsfähig und attraktiv sein. Deshalb ist Tempo 30 dort in der Regel nicht sinnvoll.                Nils Linge, ADAC Weser-Ems

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