Säge-Saison begonnen: Rund 1.000 Bäume fallen in Bremen

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Baumstumpf am Werdersee Foto: Schlie

Im gesamten Bremer Stadtgebiet ist der Sound von Motorsägen und Heckenscheren zu hören. Bis Ende des Monats müssen Arbeiter alle Fällarbeiten für 2016 abgeschlossen haben. Nachgepflanzt wird  selten. Aber Bürger können den Bestand durch Patenschaften erhalten.

Rund 300.000 Bäume schmücken Bremens Stadtbild – 220.000 in Parks beziehungsweise Grünanlagen, die übrigen säumen Wege und Straßen. Und diese haben die Mitarbeiter des Umweltbetrieb Bremen aus Gründen der Verkehrssicherheit aktuell besonders im Blick. Die kranken unter ihnen müssen abgeholzt werden, bei den übrigen stehen „Pflegemaßnahmen“ an.

400 fallen an Wegen, 600 in Parkanlagen

„Wir entfernen beispielsweise das Totholz und begradigen Kronen, um die Statik zu gewährleisten“, sagt Heiner Baumgarten, Bereichsleiter für Grünflächen und Friedhöfe beim Umweltbetrieb. Diese Arbeiten sowie das Lichten von Gehölzbeständen, müssen – bis auf absolute Ausnahmen – Ende des Monats abgeschlossen sein, also bevor die Brutzeit beginnt.

Bis dahin werden, so der jährliche Durchschnitt, rund 1.000 Bäume gefallen sein – zirka 400 an besagten Wegen und Straßen, der Rest in Parkanlagen. 160 Mitarbeiter des Umweltbetriebs Bremen sind im Bereich „Grünflächen“ tätig. „Natürlich nicht alle im operativen Geschäft. Die Pflege und die Kontrollen übernehmen jeweils zehn pro Bezirk. Derer gibt es fünf in Bremen“, so Baumgarten.

Hoffen auf die Budgetaufstockung für Bäume

Nachgepflanzt wird  aktuell nur dort, wo die Verpflichtung besteht, einen Baum am Standort zu ersetzen. Ansonsten reichen die Mittel des Umweltbetriebs nicht aus. Dort hofft man, dass das jährliche Budget im Haushalt um drei Millionen auf 13 Millionen aufgestockt wird. Die Entscheidung darüber soll allerdings erst im Juni erfolgen.

Doch auch Bürger können etwas für den Baumbestand in ihrer Stadt tun – mittels einer Patenschaft. „Für einen Straßenbaum kostet diese 800 Euro. Darin enthalten sind die Aufzucht in der Pflanzenschule, der Ankauf, Transport, das Ausheben der Pflanzgrube und die entsprechenden Verankerungen“, so Kerstin Doty, Sprecherin des Umweltbetrieb. 

Teilpatenschaften sind ab 50 Euro möglich (Infos unter www.umweltbetrieb-bremen.de). 92 Patenschaften gibt es bereits – von Einzelpersonen und Gruppen.  „Einen Baum kann auch gemeinsam mit Freunden oder Nachbarn gespendet werden. Anschließende Pflichten gibt es nicht. Zwar freut sich der Jungbaum in Trockenzeiten sicherlich über eine zusätzliche Kanne Wasser, die Pflege übernimmt aber der Umweltbetrieb Bremen“, wirbt sie  für das Projekt.

Bußgelder fürs illegale Baumfällen

Privatpersonen lassen vom städtischen Grün ansonsten besser die Finger. „Bei Baumfällarbeiten oder beim Baumschnitt ist nicht nur der Schutzzeitraum vom 1. März bis 30. September zu beachten.“ Darauf weist Marita Wessel-Niepel, Leiterin des Stadtamtes, hin. 

Die Bremische Baumschutzverordnung enthält auch für Arbeiten außerhalb dieser Zeit enge Vorgaben. Wessel-Niepel abschließend: „Generell kann man sagen, dass die Bußgelder durchaus im dreistelligen Bereich liegen. Ordnungswidrigkeiten können sogar mit bis zu 10.000 Euro geahndet werden.“ Bettina Gössler

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