Jubel nach dem dritten Bremer Treffer. Foto: nph
Werder Bremen

Werder im Halbfinale

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In der Bundesliga oftmals pfui, im DFB-Pokal dafür aber immer hui: Werder steht seit langer Zeit mal wieder im Halbfinale des DFB-Pokals. Mit Geschick und etwas Glück setzten sich die Bremer am Dienstagabend gegen Bayer

„Oh, wie ist das schön“ hallte es noch lange Abpfiff durch die Bayarena. Die Anhänger das Gastgeber hatten das Stadion da schon lange verlassen. Es waren nur noch die Werder-Fans da, die den Sieg ihrer Lieblinge ausgelassen feierten.

Die hatten zuvor erneut für eine fausdicke Überraschung im laufenden Pokal-Wettbewerb gesorgt und nach Borussia Mönchengladbach mit Bayer Leverkusen den zweiten Favoriten auswärts besiegt.

Erneut ein früher Rückstand

3:1 hieß es nach 90 Minuten, in denen die Gäste mit Geschick und auch etwas Geschick den ersten Einzug ins Halbfinale seit der Saison 2008/2009 perfekt machten.

Dabei sah es nach einer durchaus ansprechenden Anfangsphase wieder einmal so aus, als würde Werder sich selbst schlagen. Levin Öztunali leistete sich einen unnötigen Ballverlust, Alejandro Galvez stellte sich im Zweikampf mit Stefan Kießling äußerst ungeschickt an und schon lag die Truppe von Trainer Viktor Skripnik erneut in Rückstand.

Werder dreht das Spiel

Der Coach hatte auf Stürmer Anthony Ujah in der Startformation verzichtet und eine 4-1-4-1-Formation aufs Feld geschickt. Durch die Systemumstellung hatten die Gäste ein Übergewicht im Mittelfeld. Auch das 0:1 konnte daran nichts ändern.

„Nach dem Rückstand haben wir sehr gut reagiert und sind wunderbar ins Spiel zurückgekommen“, sagte Claudio Pizarro, der nach dem Ausgleich durch Santiago Garcia mit seinem verwandelten Foulelfmeter für die Führung sorgte.

„Glück gehört dazu“

Zudem zeigte Schiedsrichter Wolfgang Stark Bayer-Abwehrspieler Wendell nach seinem Foul an  Fin Bartels im Strafraum auch noch die Rote Karte. Werder spielte die gesamte zweite Halbzeit in Überzahl, hatte allerdings gegen immer besser werdende Leverkusener auch etwas Dusel.

Skripnik: „Heute hat alles für uns gepasst. Wir waren bei den Zweikämpfen präsent. Sind nach vorne marschiert, haben nicht nur hinten drin gestanden. Natürlich gehört auch Glück dazu.“

Torschütze im Abseits

Damit meinte der Werder-Coach unter anderem die Entstehung des dritten Treffers seiner Mannschaft. Torschütze Florian Grillitsch stand eindeutig im Abseits, Stark erkannte das Tor trotzdem an.

Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler wollte den Schiedsrichter aber nicht zum Sündenbock machen: „Er hat nicht zu unseren Gunsten gepfiffen. Aber daran hat es wirklich nicht gelegen.“

Die Höhepunkte des Spiels:

22.: 0:1 – Ballverlust im Vorwärtsgang. Kießling läuft mit Ball in den Strafraum, wird von Galvez gelegt. Chicharito verwandelt den Strafstoß sicher.
31.: 1:1 – Grillitsch  flankt von rechts. Bartels kommt an den Ball. Seinen Schuss drückt S. Garcia aus acht Metern über die Linie.
34.: Glück für Garcia, dass er nach einer Rangelei mit Hilpert nicht vom Platz fliegt.
42.: 1:2 – Bartels wird im Strafraum von Wendell gelegt. Der Leverkusener sieht dafür die Rote Karte. Pizarro versenkt den Elfmeter in die rechte Ecke.
55.: Nach Zuspiel von Öztunali aus zwölf Metern frei zum Schuss. Bayer-Torwart hält den schwachen Versuch aber fest.
71.: Im letzten Moment klärt Djilobodji gegen den durchgestarteten Bellarabi.
80.: Bellarabi auf Kampl, der aus halbrechter Position 13 Meter vor dem Tor abzieht. Wiedwald ist zur Stelle.
82.: 1:3 – Die Entscheidung zugunsten von Werder. Konter über Öztunali, Pass auf Pizarro. Dessen Schuss wird abgeblockt, aber Grillitsch schiebt den Abpraller ins leere Tor.
89.: Ein Freistoß von Calhanoglu von der linken Seite klatscht an den Pfosten.

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