Matthias Möller, Schulleiter SZ Walle, mb Schulleiter Matthias Möller - Medienrummel am Schulzentrum Walle vor zwei Jahren. Foto: Bollmann
Jugendliche im Fokus

Schuldebatte über radikal-islamische Ansichten

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Vor zwei Jahren sorgten Berichte über Schüler mit radikal-islamistischen Hintergrund am Schulzentrum Walle für Schlagzeilen. Am Mittwoch wird in der Schule noch einmal über extrem-religiöse Ansichten diskutiert.

Nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist die Zahl der Salafisten in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Ende 2015 lag die Schätzung bei mehr als 8.350 Personen.

Als besondere Hochburg der Radikalen gilt dabei Bremen mit etwa 360 Salafisten, von denen jeder sechste als gewaltbereit gilt.   Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat wohl auch deshalb den Familien- und Kulturverein (KuF) in Gröpelingen bereits vor zwei Jahren verbieten lassen.

Mädchen zum Tragen eines Kopftuches gezwungen?

Umso gewaltiger war dann der Medienrummel, als im März 2014 Berichte von einer handvoll Jugendlichen bekannt wurden, die an der Schule mit islamisch-fundamentalistischen, demokratiefeindlichen und sexistischen Sprüchen für Unruhe gesorgt haben und angeblich sogar Mädchen zum Tragen eines Kopftuches gezwungen haben sollen. Wahrheit oder nicht, in der Schule wurden seitdem aktive Strategien gegen extrem-religiöse Entwicklungen erarbeitet.

Während die Schüler damals eher vermuteten, dass es sich lediglich um provokante Äußerungen einzelner Schüler gehandelt habe, betonte die damalige Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt, dass es sich bei der Radikalisierung um ein gesellschaftliches und kein schulisches Problem handele, gegen das man vorgehen wolle.

Der Schulleiter Matthias Möller bestätigte, dass es auch im Unterricht frauen- und demokratiefeindliche Äußerungen gegeben habe. „Dagegen gehen wir vor“, erklärte Möller.  Man werde dieser handvoll Schüler deutlich machen, dass man ihr Verhalten nicht dulde, sie aber auch nicht einfach alleine lassen.

Welche Strategien helfen gegen radikale Ansichten?

Was ist aus dieser Ankündigung geworden? Was bringt Jugendliche dazu, sich zu radikalisieren? Wie lassen sich gefährliche Veränderungen erkennen? Wer kann helfen? Wie können präventive Strategien aussehen? Darüber wird im Rahmen der Reihe „Nordwestradio unterwegs“ am Mittwoch, 16. März, von 18.05 bis 19 Uhr, in der Aula des Schulzentrums Walle (Lange Reihe 81)  diskutiert.

Unter dem Titel „Heilversprechen Radikalität – Wenn Jugendliche sich von extrem-religiösen Reizen blenden lassen“ steht die Diskussionsrunde mit Nordwestradio-Moderator Stefan Pulß.

Mit dabei  sind David Aufsess (Berater für Betroffene in der Auseinandersetzung mit Islamismus beim Beratungsnetzwerk kitab), Hazim Fouad (Islamwissenschaftler beim Landesamt für Verfassungsschutz in Bremen), Helmut Kehlenbeck (Referent für interkulturelle Angelegenheiten im Bildungsressort), Schuldirektor Matthias Möller und Emine Oğuz (Geschäftsführerin Ditib, Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion).

Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Die Sendung wird auch auf der Nordwest-Radio-Frequenz auf UKW Bremen 88,3 ausgestrahlt.

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