Peter Maffay und seine Märchenfigur Tabaluga – am 2. und 3. Dezember kommen die beiden für insgesamt drei Shows nach Bremen. Foto:pv Peter Maffay und seine Märchenfigur Tabaluga – am 2. und 3. Dezember kommen die beiden für insgesamt drei Shows nach Bremen. Foto:pv
Maffay im Interview

Peter Maffay: „Ich fühle mich in Bremen sehr wohl“

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Peter Maffay kommt mit seinem kleinen Drachen Tabaluga im Dezember für drei Shows in die ÖVB-Arena. Der Weser Report traf den Superstar (17 Nummer-Eins-Alben) zum Interview am Starnberger See.

Weser Report: Freundschaft ist das übergeordnete Thema bei der neuen Tabaluga-Show. Was bedeutet die Freundschaft für den kleinen Drachen?

Peter Maffay: Tabaluga ist für uns die Möglichkeit, Werte zu vermitteln. Darum ging es uns seit dem ersten Album vor 30 Jahren. Damals war es die Vernunft, später dann Liebe, Glück, Zeit, nun die Freundschaft. Tabaluga lernt, dass man mit seinem Erzfeind Freundschaft schließen kann.

Lassen sich aus der Handlung Parallelen zum aktuellen Zeitgeschehen ziehen?

Natürlich. Wir sprechen über Umverteilung, Flüchtlinge, Erosionen in den Gesellschaften. Da kommt es darauf an, zu teilen, Respekt voreinander zu haben, sich auf Augenhöhe zu begegnen. Das sind alles Faktoren von Freundschaft.

Ist die Show nur etwas für Kinder oder auch für Erwachsene?

Selbstverständlich für alle. Manche Erwachsene sind vielleicht zu cool, um sich Lebensweisheiten von einer Märchenfigur zu holen. Dann gibt es aber welche, die souverän genug sind. Kindlichkeit muss man ja auch zulassen.

Das sechste Album wartet mit vielen Gaststars auf. Wie kam das zustande?

Es war eine Harakiri-Entscheidung. Wir hatten sehr wenig Zeit zwischen zwei Touren. Trotzdem ist dann das Album entstanden. Das ging nur, weil alle Künstler wie Laith Al-Deen, Johannes Oerding, Tim Bendzko, Samy Deluxe, Helene Fischer, Udo Lindenberg oder auch Otto so spontan mitgemacht haben. Alle haben ihre Beziehungen spielen lassen. Es war eine logistische Meisterleistung.

Die musikalische Bandbreite des Albums ist erstaunlich…

Wir bedienen keinen Künstler, sondern eine Geschichte. Und da gibt es unterschiedliche Figuren, denen wir Songs zugeordnet haben, die musikalisch zu ihnen passen.

Welches ist Ihr persönlicher Höhepunkt auf dem Album?

Da gibt es einige. Aber was mich immens berührt, ist die innige Interpretation der beiden alten Herren – Udo Lindenberg und mir – von „Ich wollte nie erwachsen sein“. Das hat es noch nie gegeben. Ich finde es total schön. Und es ist auch eine Auflösung. Udo und ich haben uns nicht immer gut verstanden. Am Anfang waren wir uns nicht grün und erst im Laufe der Jahre ist daraus eine Freundschaft erwachsen, wie sie nicht so häufig ist in diesem Business.

Wie hat die Figur Tabaluga ihr Leben beeinflusst?

(lacht) Er ist mein Direktor. Sie glauben ja gar nicht, wie so eine Nummer zum Flaschengeist wird. Die Tabaluga-Stiftung nimmt inzwischen zwei Drittel meiner Zeit ein. Hier geht nichts mehr ohne Tabaluga. Die Figur, die wir erschaffen haben, ist unser Regulativ.

Der Vorverkauf für die neue Tour lief sensationell an…

Wir sind ganz gut gestartet. Und das, obwohl der Herbst ein umkämpfter Markt ist. Aber das darf man nicht zu euphorisch sehen, weil wir immer noch eine lange Strecke vor uns haben.

Der Erfolg des Albums wird dabei eine Rolle gespielt haben…

Ich habe das Glück, dass wir in der Vergangenheit unseren Fans eine ziemich hohe Kontinuität aufzeigen konnten. Wir hatten im Vergleich zu anderen viele und regelmäßige Veröffentlichungen. Und die meisten sind da gelandet, wo wir sie uns frecherweise gewünscht haben…

…“Es lebe die Freundschaft“ ist ihr 17. Nummer-Eins-Album…

Ja, das ist schon frech. Aber auch unheimlich gut. Nichts triggert so gut wie eine Nummer Eins. Das ist in der Musik wie im Sport.

Wie groß ist die Schnittmenge zwischen klassischen Maffay-Fans und Leuten, die Tabaluga gut finden?

Groß. Es gibt unter den Maffay-Fans zwar schon eine gehörige Menge, die sagen, Märchen sind nicht mein Fall. Aber die haben auch Kinder.

Sie sind Stammgast in Bremen. Haben Sie einen Bezug zur Stadt?

Bremen war schon in Urzeiten immer ein Anlaufpunkt für mich. Es hat sich eine Beziehung entwickelt, weil dort ein paar alte, sehr gute Freunde von mir arbeiten.

Ist Bremen ein Heimspiel für Sie?

Nein, das wäre zu frech. Aber wenn ich nach Bremen reinfahre, im Parkhotel ankomme und ich gehe in das Zimmer, in dem ich meistens wohne, bin ich schon ein klein wenig zu Hause. Ich nehme mir dann ein Fahrrad und fahre durch den Bürgerpark. Ich fühle mich da schon sehr wohl.

Peter Maffay gastiert mit der Tabaluga-Show „Es lebe die Freundschaft“ am 2. und 3. Dezember in der ÖVB-Arena. Tickets gibt’s bei eventim.

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