Werder hat Papy Djilobodji bis zum Saisonende vom Chelsea FC ausgeliehen. Foto: Nordphoto Werder hat Verteidiger Papy Djilobodji bis zum Saisonende vom Chelsea FC ausgeliehen. Foto: Nordphoto
Drei Spiele Sperre?

Werder akzeptiert Antrag nicht

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Papy Djilobodji muss eine nachträgliche Sperre befürchten. Nach seiner „Kopf ab“-Geste beim 1:1 gegen Mainz hat der Kontrollausschuss des DFB drei Spiele Sperre beantragt – Werder hat nicht zugestimmt.

Werder-Verteidiger Papy Djilobodji droht eine nachträgliche Sperre. Gestern gab der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bekannt, beim Einzelrichter den Antrag zu stellen, Djilobodji mit einer Sperre von drei Meisterschaftsspielen zu belegen.

Werder hat diesem Antrag nicht zugestimmt und bittet um eine Entscheidung durch den DFB-Einzelrichter.

„Unsportliches Verhalten“

Vorangegangen war ein Ermittlungsverfahren wegen „krass sportwidrigen Verhaltens in der Form eines unsportlichen Verhaltens“, gemeint war die „Kopf ab“-Geste gegen seinen Gegenspieler Pablo de Blasis beim 1:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 am vergangenen Sonnabend. Der Senegalese hatte dem Ausschuss seine Sicht der Dinge schriftlich mitgeteilt.

Ex-Bundesliga-Referee Thorsten Kinhöfer forderte in der Bild am Sonntag Konsequenzen: „So eine Szene muss ein Nachspiel haben“. Er geht von einer Sperre aus: „Alles andere wäre für mich ein Skandal.“

Drei Spiele Sperre im Präzendenzfall

Im November 2009 hatte Deniz Naki mit einer ähnlichen Geste für Wirbel gesorgt. Der damalige Angreifer vom FC St. Pauli hatte gegenüber Fans von Hansa Rostock mit der rechten Hand das Abschneiden des Halses angedeutet. Naki war damals wegen krass sportwidrigen Verhaltens nachträglich für drei Spiele gesperrt worden.

Werders Reaktion auf die Argumentation: „Wir halten die nachträgliche Sperre von drei Meisterschaftsspielen für ungerechtfertigt. Vor allem, weil die Intensität und der Unrechtsgehalt des vorliegenden Falls unter Beachtung der konkreten Begleitumstände aus unserer Sicht als geringer zu bewerten sind als im Fall ‚Deniz Naki‘“, sagte Thomas Eichin.

Werder nimmt Djilobodji in Schutz

Der Geschäftsführer weiter: „Es gibt Gesten, die in unterschiedlichen Kulturen verschiedene Bedeutungen haben. Wir müssen erklären, dass diese Geste in Afrika gebräuchlich ist“, so Eichin zur Bild-Zeitung.

Trainer Viktor Skripnik rechnete mit der Anklage: „Ich akzeptiere alles, was kommt“, sagte der Ukrainer, nahm Djilobodji aber auch in Schutz. Skripnik sprach von einer „emotionalen Sache“, Djilobodji habe „Temperament“, ist ein „afrikanischer Typ. Ich hätte das nie gezeigt.“

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