Laut einer Studie der FES wohnen im Landkreis wenige Senioren Studie: Relativ wenige Senioren im Kreis Verden Foto:WR
Neue Studie

Verden: Dritthöchstes Haushalteinkommen im Norden

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Die Menschen im Kreis Verden verdienen gut - die Kinderarmut liegt im Schnitt. Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt regionale Ungleichheiten in vielen Bereichen auf. Im Bremer Umland sticht Verden hervor.

Insbesondere hinsichtlich der Einkommensverhältnisse steht der Landkreis Verden vergleichsweise gut da. Dies geht aus der Studie „Ungleiches Deutschland“ der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) hervor. Anhand von 20 Indikatoren haben darin Forscher die soziale und ökonomische Lage der Bundesrepublik kreisgenau dargestellt.

Auf Landkarten lassen sich einzelne Landkreise übersichtlich im Vergleich zu Deutschland und den Nachbar-Regionen betrachten. Die Studie besagt unter anderem, dass von der wirtschaftlichen Entwicklung abgehängte Regionen immer mehr Schwierigkeiten bei der Bereitstellung  öffentlicher Daseinsvorsorge haben. Auch rücke das „vom Grundgesetz vorgegebene Ziel der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse“ in immer weitere Ferne.

Dritthöchstes Haushaltseinkommen in Norddeutschland

Der Blick auf den Landkreis Verden zeigt: Mit 1.913,50 Euro liegt das durchschnittliche Haushaltseinkommen deutlich über dem bundesweiten Schnitt (1.708 Euro) und ergibt den drittbesten Wert in Norddeutschland. Im Hinblick auf hochqualifizierte Beschäftigte – diese sind erwartungsgemäß am häufigsten in den Metropolen zu finden – liegt der Landkreis zwar hinter Bremen, steht aber besser da als die angrenzenden Kreise.

Der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss liegt im kreisverdener Gebiet mit vier Prozent ohnehin relativ niedrig, in den Nachbarkreisen hat nur Diepholz (3,9 Prozent) marginal weniger. In Bremen sind es 4,6 Prozent.

Studie: Vergleichsweise viele Pflegeheim-Plätze im Landkreis

Mit 137 Ärzten pro 100.000 Einwohner liegt der Landkreis Verden mit den umliegenden Kreisen etwa gleichauf, erwartungsgemäß ist jedoch die Abdeckung in Bremen (246) wesentlich besser. In vielen ländlichen Regionen der Bundesrepublik ist die Abdeckung allerdings auch erkennbar schlechter. Bei der Anzahl der verfügbaren Pflegeheim-Plätze liegt der Landkreis Verden bundesweit gut im oberen Viertel.

Allerdings wohnen im Landkreis prozentual verhältnismäßig wenige Senioren, die 75 Jahre und älter sind – 9,1 Prozent. Die meisten deutschen Landkreise haben einen höheren Seniorenanteil. Mit einem 5,2-Prozent-Anteil von Kindern unter sechs Jahren ist Verden der kinderreichste Landkreis der Region und auch im bundesweiten Vergleich oben dabei.

Bei der Kinderarmut, gemessen an nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten unter 15 Jahren, liegt der Landkreis hingegen im Mittelfeld. Während der Anteil in vielen ostdeutschen Regionen, aber auch in Bremen, bei über 20 Prozent liegt, wird der heimische Kreis mit 14,4 Prozent ausgewiesen – knapp über dem bundesweiten Mittelwert von 14 Prozent. Auf der Homepage der Friedrich-Ebert-Stiftung ist die Studie zu sehen.

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