Im roten Haus ist das Bordell in Buntentor in der Neustadt geplant. Foto: Barth In dem roten Haus ist das Bordell am Buntentorsteinweg in der Neustadt geplant. Foto: Barth
Buntentor

Geplantes Bordell sorgt für Protest in der Neustadt

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Am Buntentorsteinweg 40 soll ein Bordell entstehen. Ein entsprechender Antrag liegt bei der Stadt vor. Bei Nachbarn und Ortspolitik sorgt das für Protest. Ein anonymisiertes Protest-Flugblatt ist auch kursiert.

„Mit einem solchen Gewerbe in unserer Nachbarschaft wird der Buntentorsteinweg mit seinen heutigen Geschäften nicht auf- sondern abgewertet“, heißt es in einem anonymen Flugblatt, das in der Neustadt kursiert. Anlass des Widerstands: Es gibt das Gerücht, dass am Buntentorsteinweg 40 Wohnungen für Prostituierte gebaut werden sollen. Das rote Gebäude sieht schon jetzt fast fertig aus, aber noch sind Handwerker im Einsatz.

Tatsächlich sei für diesen Standort der Betrieb eines Etablissements für „erotische Massagen mit Beischlaf“ beantragt worden, bestätigt Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts. Ursprünglich sollte diese Massagepraxis den gesamten vierstöckigen Neubau einnehmen.

Baubehörde wird Bordell wohl genehmigen

Als die Bremer Verwaltung dieses Vorhaben ablehnte, habe der Bauträger Klage eingereicht. Aber noch vor der Entscheidung durch ein Gericht gab es einen neuen Antrag: Die Massagepraxis soll nur noch auf zwei der vier Etagen betrieben werden.

„Dem Antrag müssen wir wohl stattgeben“, sagt Tittmann auf Nachfrage des Weser Reports. Die Verwaltung müsse schließlich nach Recht und Gesetz entscheiden. Und dafür, dass der Antrag dem für den Buntentorsteinweg geltenden Baubauungsplan widerspricht, gebe es keine Anhaltspunkte. „Das ist ein sogenanntes Kerngebiet. Da darf sich auch Gewerbe ansiedeln.“ Zwar dürfe dieses „nicht störend“ sein, aber gemeint sei damit in erster Linie, dass keine nennenswerten Lautstärke-Emissionen von dem Betrieb ausgehen dürfen.

Beirat hat Etablissement im Februar abgelehnt

Der einzige Grund, das Angebot von „erotischen Massagen mit Beischlaf“ abzulehnen wäre laut Tittmann eine Ballung dieses Gewerbes im Stadtteil. Von einer besonderen Verdichtung könne aber in diesem Fall nicht die Rede sein.

In der Neustädter Stadtteilpolitik sorgt das Vorhaben für Widerstand. Der Beirat hat sich ablehnend dem geplanten Etablissement gegenüber geäußert. Das bestätigt Ortsamtsleiterin Annermarie Czichon. „Der Beirat hat  das Vorhaben bereits im Februar abgelehnt“. Die Stadtteilpolitiker hätten die Bauverwaltung gebeten, das Nutzungsgesuch zurückzustellen, den für den Bereich geltenden Bebauungsplan zu ändern und eine vorläufige Veränderungssperre zu verhängen.

Unmittelbare Folgen hat dieser Beschluss nicht. „Der Beirat hat kein Veto-Recht“, sagt Tittmann. Aufgabe der Verwaltung sei es lediglich, die Interessen unter anderem des Beirats gegenüber den geltenden Gesetzen abzuwägen. „Letztlich müssen wir eine Entscheidung fällen, die rechtssicher ist.“

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