Dr. Henning Pieper vor der Ausstellung in der Liesel Anspacher Schule Dr. Henning Pieper vor der Ausstellung in der Liesel-Anspacher-Schule. Foto: Bruns
Achim

„Geflohen – vertrieben – angekommen!?“

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Eine Wander-Ausstellung zum Flüchtlingsthema macht in der Liesel-Anspacher-Schule in Achim Station. Zudem geht die Schule den Geburtstag der Namensgeberin, die als 17-Jährige von den Nazis deportiert wurde, an.

Nicht nur Rektor Dominik Lerdon begrüßte die Schüler am Montag, sondern auch Landrat Peter Bohlmann sowie Gerd Depke von der Kreisausländerbehörde.  Natürlich war auch Bürgermeister Rainer Ditzfeld pünktlich zum Schulstart erschienen: Bohlmann und Depke in ihrer Eigenschaft als Vertreter des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge, welcher für eine Wanderausstellung im Großraum Lüneburg verantwortlich zeichnet, die jetzt die Achimer Schule als dritte Station erreicht hat.

„Geflohen, vertrieben – angekommen!?“ heißt die Ausstellung, was durch den etwas sperrigen Untertitel „Aspekte der Gewaltmigration im 20. und 21. Jahrhundert“ ergänzt wurde. Henning Pieper, Referent beim Volksbund Niedersachsen, konnte den Schülern und Erwachsenen aber auch in weniger wissenschaftlicher Art auf den Punkt bringen, worum es geht: „Es geht um die aktuelle Situation der Flüchtlinge. Die Ausstellung erklärt, warum Menschen in unsere Heimat kommen und was wir tun müssen, damit auch sie hier heimisch werden können“, meinte er.

„Wir möchten vermitteln, dass alle die gleichen Rechte haben“

Für die Liesel-Anspacher-Schule ist es nicht die erste Ausstellung dieser Art. Auch Schautafeln mit Portraits von Flüchtlingen, die jetzt in Achim leben, informierten die Schüler bereits über das Thema.

Der Volksbund gedenkt mit seiner Ausstellung, die noch bis Ende nächster Woche auch gerne von Interessierten zu den Öffnungszeiten der Schule besichtigt werden kann, den Opfern von Verfolgung. „Und wir möchten vermitteln, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben“, betonte Pieper.

Liesel Anspacher wäre am Donnerstag 92 Jahre alt geworden

Zum Thema passt zudem das neue Roll-up-Banner über die Auseinandersetzung der Schule mit ihrer Namensgeberin Liesel Anspacher, das ebenfalls bei der Ausstellung in der Aula aufgestellt wurde. Die als 17-jährige von den Nazis deportierte Jüdin wäre am Donnerstag 92 Jahre alt geworden.

„Alle Klassen werden am Donnerstag durch unterschiedliche Projekte eine Verbindung zu unserer Namensgeberin herstellen“, kündigte Dominik Lerdon an. Um 14.05 Uhr (8. Stunde) gibt es im Forum kurze Feedbacks aus den einzelnen Klassen zu ihren Projektarbeiten, wobei ein spezieller Gast zuhören soll: James Schultz, der in New York lebende Verwandte Liesel Anspachers, zu dem bereits für die Namensfeier im vorigen Jahr Kontakt aufgenommen worden war, soll via Skype-Anruf live zugeschaltet werden.

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