Beim Klimaschutzaktionstag in der Kita am Habbrügger Weg haben die Kinder auf Plastikspielzeug verzichtet und mit Holzstöcken und Tannenzapfen gespielt. Foto: kg Beim Klimaschutzaktionstag in der Kita am Habbrügger Weg haben die Kinder auf Plastikspielzeug verzichtet und mit Holzstöcken und Tannenzapfen gespielt. Foto: kg
Konsum und Klima

Fünf Tage ohne Plastikspielzeug in der Kita

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Beim Klimaschutzaktionstag in den Kitas in Ganderkesee und Dötlingen lernen die Kleinsten, wie sie mit ausgewaschenen Joghurtbechern, Brotdosen und Dingen aus der Natur Gutes für das Klima tun können.

Eine Woche lang gab es kein Plastikspielzeug für die acht Gruppen in der Kita am Habbrügger Weg. Stattdessen bauten die Kinder Türme aus Joghurtbechern und errichteten kleine Landschaften aus Moos und Hölzern. „Das Plastikspielzeug wird nicht vermisst. Wir wollen auch noch ein bisschen länger darauf verzichten“, sagt Kitaleiterin Maike Erhorn und zieht ein positives Fazit des Klimaschutzaktionstages am vergangenen Freitag.

Vier Kitas in Dötlingen und knapp 20 Kitas in Ganderkesee beteiligen sich an dem Tag, der sich in diesem Jahr mit dem Thema „Klima und Konsum“ auseinandergesetzt hat und in einigen Einrichtungen auch mehrere Tage andauerte.

„Es sind nicht immer nur die Themen Energie und Mobilität: Knapp 25 Prozent des Kohlenstoffdioxidverbrauchs pro Kopf entstehen beim Konsum“, sagt Lars Gremlowski, Klimaschutzmanager in den Gemeinden Dötlingen und Ganderkesee. In Kooperation mit dem Regionalen Umweltzentrum Hollen (RUZ) haben sich 26 Mitarbeiter aus den Kitas bei einem Treffen im März auf den Klimaschutzaktionstag vorbereitet und Themen erarbeitet.

Kinder sind ein guter Multiplikator

„Wir haben festgestellt, dass die Kleinsten begeisterungsfähig sind. Sie gehen nach Hause und erzählen alles den Eltern. Das ist ein toller Multiplikator“, sagt Marina Becker-Kückens, Leiterin des Umweltzentrums.

Ein Beispiel für diese erfolgreiche Kette ist ein Experiment, das die Kinder in der Kita am Habbrügger Weg durchgeführt haben. Eine Woche lang haben sie alle Verpackungsmaterialien aufbewahrt, die sie von zu Hause mit in die Kita bekommen: Joghurtbecher, Plastiktüten und Folie waren darunter.

Anschließend haben die Kitamitarbeiter mit den Kindern gesprochen und erzählt wie lange dieser Müll braucht, um abgebaut zu werden. Schon in der nächsten Woche konnten die Verpackungen von einem halben gelben Sack auf einen kleinen Haufen reduziert werden.

Klimaschutzaktionstag auch 2017 geplant

Bei weiteren Aktionen haben die Kinder den Wertstoffhof K-Nord besucht, haben im Wald gespielt und Kresse gepflanzt. Für diejenigen, die etwas „erwachsener“ auf ihren Konsum achten wollen, haben Becker-Kückens und Gremlowski auch Tipps parat: Öfter zum Jutebeutel greifen, Kleidungstauschbörsen nutzen und Gegenstände, wie zum Beispiel Bohrmaschinen in sogenannten Repair-Cafés reparieren lassen, um sie länger nutzen zu können.

Auch für 2017 plant Gremlowski einen Klimaschutzaktionstag. Als Themen könnte er sich Energie und Mobilität vorstellen.

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