Beim Jakkolo müssen 30 Holzscheiben möglichst gleichmäßig auf vier Punktefächer verteilt werden. Foto: Konczak Beim Jakkolo müssen 30 Holzscheiben möglichst gleichmäßig auf vier Punktefächer verteilt werden. Foto: Konczak
Kultspiel

Wie ein Mann den Jakkolosport groß gemacht hat

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Ein Brett, 30 Scheiben, die auf vier Fächer verteilt werden müssen und vielleicht noch etwas Kartoffelmehl, um die Spielfläche zu glätten – Jakkolo fasziniert viele wegen der leichten Regeln. Wüsting ist eine Hochburg.

Wenn Horst Köster über Jakkolo spricht, möchte er nicht wieder aufhören. Er erklärt Regeln, schwärmt vom Halbfinale der Weltmeisterschaft 2015 und erzählt, dass er mit seinem Handel mehr als 10.000 Bretter nach Australien, Südamerika, Afrika und in andere Teile der Welt verschickt hat. Jakkolo ist Kösters Passion.

Seit 1992  veranstaltet er jährlich das Jakkolo-Turnier in Wüsting. „Bei der ersten Veranstaltung haben wir uns gesagt: Es müssen sich 70 Mannschaften anmelden, damit wir das durchziehen. Am Ende waren es 100“, sagt der 59-Jährige. 2016 ein neuer Rekord: 230 Mannschaften haben sich angekündigt, um im Gasthof Buchholz die Holzscheiben in die Fächer zu schieben.

Zwischen 600 und 700 Menschen kommen in den sieben Turniertagen zusammen. „Vom Profi bis zu Leuten, die nur einmal im Jahr spielen ist hier alles durcheinander“, sagt Köster.

Jakkolo ist ein Sport für alle Altersklassen

Viele der jüngeren Teilnehmer sind mit Jakkolo groß geworden. Eine davon ist Verena Bulling. Sie war gerade mal zwei Jahre alt, als sie das erste Mal am Brett stand. „Meine Eltern haben gespielt und dann habe ich auch angefangen. Und ich möchte auch gar nicht mehr aufhören“, sagt die inzwischen 21-Jährige.

Mit ihren Freundinnen nimmt sie regelmäßig an dem Wüstinger Turnier teil und spielt auch bei der Niedersachsenmeisterschaft.

In die Kategorie „Spielt einmal im Jahr“ hingegen gehört die Huder Ratsfrau Jutta Schröder. „Es ist der Reiz, die Scheibe da reinzubekommen. Es ist jedes Mal spannend und jedes Spiel ist anders“, sagt Schröder. Der Spaß, die Geselligkeit und eben der gute Zweck seien für sie, die Eigenschaften, die das Turnier ausmache.

Knapp 300.000 Euro für Deutsche Krebshilfe

Mit den Veranstaltungen hat Köster bereits 288.390 Euro für die Deutsche Krebshilfe zusammenbekommen. „Dieses Jahr wollen wir die 300.000 Euro knacken“, sagt er. Seit 35 Jahren sammelt er mit Veranstaltungen Geld für die Stiftung. Von 1981 bis 1991 organisierte der Tweelbäker Quizshows, seit 1992 die Jakkoloturniere.

Für sein Engagement wurde Köster 2001 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Doch er zählt noch eine andere Auszeichnung zu seinen persönlichen Höhepunkten: „Vor drei Jahren durfte ich Status Quo die Mildred Scheel-Medaille der Deutschen Krebshilfe überreichen. Ich bin selbst großer Status Quo-Fan und das war etwas ganz Besonderes.“

Was Köster seit so langer Zeit bewege, das Turnier auf die Beine zu stellen und trotz seiner Arbeit beim Landkreis jährlich weit mehr als 500 Stunden dafür zu investieren? „Das weiß ich auch nicht so genau. Der Landrat hat mal gesagt, ich sei der Mann mit den drei „I‘s“: Idealismus, Idiotie und das dritte war eventuell Intelligenz, aber das weiß ich nicht mehr so genau.“

Das Turnier in Wüsting läuft noch bis zum 21. April täglich ab 18 Uhr im Gasthof Buchholz in Wüsting.

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