Langsam richtete sich das Riesenrad der Familie Cornelius am Dienstagnachmittag gen Himmel. Foto: Konczak Langsam richtete sich das Riesenrad der Familie Cornelius am Dienstagnachmittag gen Himmel. Foto: Konczak
Kramermarkt

Riesenrad ragt in Delmenhorst 50 Meter in die Höhe

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Das Riesenrad der Familie Cornelius ist das Wahrzeichen des Kramermarktes. Seit 1946 wird das Geschäft Generation für Generation nach dem Motto "der Arbeitsplatz der Eltern ist der Spielplatz der Kinder" fortgeführt.

Bei einem Gang über die Graftwiesen am Dienstagmorgen ist es schwer vorstellbar, dass ab Sonnabend wieder Tausende Besucher über den Kramermarkt schlendern werden. Auch das Riesenrad der Familie Cornelius hält sich noch am Boden. Auf vier Aufliegern soll das 200 Tonnen schwere Riesenrad „Around the World“ Mittwochmittag fertig aufgebaut stehen.

„Wenn wir Zeitdruck haben, schaffen wir den Aufbau an einem Tag. Sonst brauchen wir so eineinhalb Tage“, sagt Juniorchef Ronny Cornelius. Mit sechs Familienmitgliedern und sechs Festangestellten wird das Fahrgeschäft aufgebaut.

„Das Riesenrad muss zu 100 Prozent geradestehen. Das muss alles genau passen“, sagt Cornelius. Auch die Montage des Riesenrades sei jedes Mal wieder ein Höhepunkt der Arbeit.

Gutes Miteinander unter den Schaustellern

„In Delmenhorst ist immer alles geschmeidig“, sagt Otto Cornelius, Betreiber des Riesenrads. Der Platz auf dem Kramermarkt reiche aus, um rangieren und gut arbeiten zu können. Und nicht nur beim Aufbau stimmt in Delmenhorst die Chemie. Auch das Miteinander zwischen Verwaltung und den Schaustellern sei nett, sagt Otto Cornelius. „Wir Schausteller kennen uns alle untereinander. Wir sind wie eine große Familie“, ergänzt sein Sohn Ronny.

Der 27-Jährige ist mit dem Leben als Schausteller groß geworden. „Man wird da einfach reingeboren,“ sagt er. Ein Satz, der auch für seinen Vater Otto Cornelius gilt: „Der Arbeitsplatz der Eltern ist der Spielplatz der Kinder.“

Erstes Riesenrad der Familie war 12 Meter hoch

Die Geschichte der Schaustellerfamilie beginnt 1946, als Otto Wittler, der Großvater des heutigen Betreibers, nach dem Krieg in Osnabrück ein Riesenrad bauen lässt: Zwölf Meter hoch, zehn Gondeln. Seitdem wird das Geschäft Generation für Generation fortgeführt – mit dem Unterschied, dass die Fahrgeschäfte immer größer werden. Das Riesenrad, das zurzeit im Einsatz ist, misst 50 Meter und hat 36 Gondeln.

Nach dem Kramermarkt reist die Familie auf den Frühlingsmarkt nach Bramsche. Die Jahrmarktsaison endet für sie am 29. Dezember auf einem Weihnachtsmarkt. Drei bis vier Monate dauert die Winterpause an.

Diese Zeit verbringen die Cornelius in Wallenhorst. Dann wird das Riesenrad gewartet und die Familienmitglieder warten darauf, dass es wieder losgehen kann: „Dann wird es auch immer Zeit. Irgendwann kann man sich nicht mehr sehen“, sagt Ronny Cornelius und lacht.

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