Wolfgang Ischinger Wolfgang Ischinger in der Oberen Rathaushalle während seines Vortrags „Sicherheit und Verantwortung“.
Außenwirtschaftstag

Ischinger: „Die EU braucht einen Befreiungsschlag“

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Beim Deutschen Außenwirtschaftstag in Bremen gaben prominente Redner, wie Dr. Wolfgang Ischinger und Dr. Henning Vöpel, ihre Einschätzungen zur wirtschaftspolitischen und sicherheitspolitischen Lage ab.

Zum elften Mal fand am Dienstag der traditionelle Deutsche Außenwirtschaftstag in Bremen statt. Zu der prestigeträchtigen Veranstaltung kamen Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus der ganzen Republik in die Obere Rathaushalle.

Nach dem Wirtschaftssenator Martin Günthner und Handelskammerpräsident Harald Emigholz die Gäste begrüßt hatten, referierte Dr. Henning Vöpel, Direktor des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts, in seinem Vortrag „Grenzen des Wachstums?“ über seine Sicht auf die aktuelle, globale Wirtschaftslage und gab einen Ausblick auf die Zukunft.

„Wir brauchen mehr Optimismus“

„Die Architektur der Weltwirtschaft wird sich ändern und große Veränderungen kommen auf die Außenwirtschaft zu“, warnte der Ökonom die Zuhörer. Er appellierte an die Politik, dass sie stabile Rahmenbedingungen für den Handel schaffen müsse und forderte auch von den Anwesenden: „Wir brauchen mehr Optimismus.“

Im Anschluss sprach Dr. Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, über die globale Sicherheitslage und warnte, dass die militärische Lage in Europa seit Ende des Kalten Krieges nie so gefährlich war wie heute. „Die Welt ist in einer geopolitischen Krise,“ erklärte er und verlangte von der EU mehr Mut und Ambitionen.

„Die Bürger müssen das Gefühl haben, dass die EU nicht Teil des Problems ist, sondern Sicherheit schafft.“ Der Diplomat kritisierte, dass die Europäische Union nicht Krisen- und Sturmfest gestaltet wurde. „Wir brauchen nun einen Befreiungsschlag den die Bürger verstehen um aus der aktuellen, schweren Krise zu kommen“, so Ischinger.

Confermin gewinnt deutschen Außenwirtschftspreis

Nach einer Pause trafen sich die Teilnehmer in kleineren Runden um mit Experten außenwirtschaftliche Themen zu diskutieren. Am Abend wurde in einer feierlichen Zeremonie der Preis der Außenwirtschaft an die Cofermin-Gruppe aus Essen verliehen.

Der internationale Rohstoffhändler überzeugte die Jury durch die Übernahme besonderer gesellschaftlicher Verantwortung, „die sich insbesondere in der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen zeigt“, so Gregor Wolf vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen.

Der Preis wird seit 1999 vergeben und prämiert herausragendes außenwirtschaftliches Engagement insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen aller Branchen.

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