Das Modeunternehmen zero mit Sitz in Bremen musste Insolvenz anmelden. Foto: zero Das Modeunternehmen Zero mit Hauptsitz in Bremen muss Insolvenz anmelden. Foto: Zero
Wettbewerb gnadenlos

Bremer Modeunternehmen Zero muss Insolvenz anmelden

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Das Modeunternehmen "Zero" mit Sitz in Bremen hat Anträge auf Insolvenz gestellt. Die Pleite könnte bis zu 1.000 Mitarbeiter treffen, teilt die Anwaltskanzlei mit. Grund dafür sind harter Wettbewerb und Umsatzrückgänge.

Am Freitag hat die Firmengruppe Anträge zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht gestellt. Der Hauptsitz von Zero liegt in Bremen, zu dem Unternehmen gehören Gruppen in Österreich und der Schweiz. Dies teilte der vorläufige Insolvenzverwalter am Freitag mit.

Die Löhne und Gehälter der insgesamt knapp 1.000 Mitarbeiter seien durch das Insolvenzgeld bis Ende Mai abgesichert, der laufende Betrieb solle vorerst fortgeführt werden. Insgesamt sind Anwälte der Kanzlei zu Insolvenzverwaltern von 100 Zero-Shops und rund 290 shop-in-stores in Deutschland bestellt worden. In diesen Geschäften sind derzeit rund 800 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Insolvenzverwalter hätten mit ihren Teams gemeinsam die Tätigkeit im Unternehmen bereits aufgenommen. Die Mitarbeiter seien bei einer Mitarbeiterversammlung am Freitag über den aktuellen Stand der Dinge und die nächsten Schritte informiert worden.

Wettbewerbsdruck und Umsatzrückgänge

„In den kommenden Tagen stehen vor allem die Stabilisierung des Geschäfts und Gespräche mit Lieferanten und Handelskunden im Vordergrund. Dabei wird es darum gehen, uns ein vollständiges Bild der Situation des Unternehmens zu verschaffen und Zukunftsperspektiven zu erörtern“, erklärten die Insolvenzverwalter.

Hintergrund der finanziellen Schieflage der Zero Firmengruppe seien die gravierenden Veränderungen innerhalb der Modebranche, die zu hohem Wettbewerbsdruck und Umsatzrückgängen speziell im mittleren Marktsegment geführt hätten.

So würden zahlreiche internationale Modekonzerne auf den deutschen Modemarkt drängen, gleichzeitig sei der Preisdruck durch Fashion-Discounter gestiegen. Darüber hinaus habe sich das Kaufverhalten der Kunden in den letzten Jahren stark verändert und vom stationären Handel hin zum Online-Handel verlagert.

„Konnten nötigen Mittel nicht mehr aufbringen“

Reinhard Fischer, geschäftsführender Gesellschafter der Zero-Gruppe, erklärte: „Wir haben verschiedene Ansätze vorangetrieben, um die Firmengruppe in einem schwierigen Branchenumfeld neu auszurichten, wie etwa die Marke Zero mit einem neuen, design-orientierten Store-Konzept zu stärken. Zudem wurde der Online-Shop neu aufgebaut.“

Die eingeleiteten Maßnahmen  hätten jedoch nicht ausgereicht, um die hohen Belastungen durch Umsatzrückgänge sowie ungünstige Kostenstrukturen, unter anderem durch langjährige Mietverträge, zu kompensieren.

100 Millionen Euro Umsatz

„Nach einem erneut negativen Geschäftsergebnis im Jahr 2015 und einem schwachen Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2016 mussten wir aber letztlich erkennen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, die nötigen Mittel zur umfangreichen Sicherung der Gruppe aufzubringen. Mit dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens verbinden wir jetzt auch die Hoffnung auf einen Neuanfang“, so Fischer.

Der Jahresumsatz des Unternehmen erreichte laut der Insolvenzverwalter zuletzt ca. 100 Mio. Euro. Insgesamt beschäftigt die Zero Gruppe rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die zero-Tochtergesellschaften in Österreich und der Schweiz seien bislang keine Insolvenzanträge gestellt worden.

 

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