Gastredner beim „Mahl der Arbeit“ in Osterholz-Scharmbeck war Dienstagabend dern Betriebsratschef von Arcelor-Mittal Bremen, Klaus Hering (links). Foto: Möller Gastredner beim „Mahl der Arbeit“ in Osterholz-Scharmbeck war Dienstagabend der Betriebsratschef von Arcelor-Mittal Bremen, Klaus Hering (links). Foto: Möller
Osterholz-Scharmbeck

Stahlkocher fordern bei der SPD Solidarität ein

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Klaus Hering, Betriebsratsvorsitzender bei Arcelor-Mittal Bremen, war Dienstagabend Gastredner beim Osterholzer Mahl der Arbeit und forderte von der SPD Solidarität für die Forderungen der Bremer Stahlkocher ein.

„2016 ist das Schicksalsjahr für die Stahlindustrie in Europa“, so Klaus Hering. Mit seiner Forderung, die Stahlkocher in ihrem Kampf um den Erhalt ihrer Standorte zu unterstützen, rannte der Gewerkschafter bei den Sozialdemokraten offene Türen ein. Gestern Abend hielt man ihm sogar ein ganzes Scheunentor, das auf Gut Sandbeck, offen. Rund 70 Genossinnen und Genossen verlängerten für sich den 1. Mai und schworen sich bei Bier und Häppchen auf Themen rund um Arbeitnehmerrechte ein.
Die gerade in ihrem Amt bestätigte SPD-Kreisvorsitzende, Christina Jantz-Herrmann, die auch Bundestagsabgeordnete ist, wies auf Erfolge ihrer Fraktion im Parlament bei der Umsetzung des Mindestlohns hin.

Reale Politik und auch Visionen entwickeln

Der scheidende Osterholzer DGB-Chef Lutz Bock rief die Partei dazu auf, neben der Notwendigkeit, richtige Politik umzusetzen, auch das Entwickeln von Visionen für die Zukunft nicht zu vergessen.

Klaus Hering hatte gestern ein Heimspiel, er wohnt in Scharmbeckstotel. Für den IG Metaller zählen zurzeit keine Zukunftsversprechungen, sondern nur Zusicherungen für den Erhalt von allein in Bremen rund 3.500 Arbeitsplätzen, die sofort Wirkung zeigen. Viele seiner Kollegen würden ebenfalls  im Landkreis Osterholz wohnen, das Thema sei hier richtig angesetzt.

Viele Stahlkocher wohnen auch in Osterholz

Die Lage der Stahlindustrie sei bedroht, durch Dumpingpreise für chinesischen Stahl, der, ohne Einhaltung von Arbeitnehmerrechten, ohne ökologische Auflagen und staatlich subventioniert, die Märkte überspüle. Würde diese Grundstoffindustrie sterben, bekäme auch die für den Standort Deutschland wohl noch viel wichtigere Automobilbranche Existenzprobleme, das würde letztlich Wirtschaft und Gesellschaft im ganzen Land, also alle, treffen.

Eindringlich forderte Hering Strafzölle für Stahlprodukte aus China. Während in den USA Einfuhren von Dumpingwaren schnell mit 200 Prozent Zollaufschlag belegt würden, zögere man damit in der Europäischen Union. Nach langwierigen Prüfungen hätten die Verursacher vielleicht mit Strafzöllen von bis zu 20 Prozent zu rechnen „und das kalkulieren sie gleich in ihren Preis ein“. Hering kritisierte strenge Umweltauflagen und eine Auslegung des Erneuerbare Energiengesetzes zu Lasten der Hütten. Die Schadstoffemissionen könnten nicht weiter gesenkt werden und für entstehende Prozessgase müsste es ermöglicht werden, sie für neue Kraftwerke nutzbar zu machen. Hering dankte dem Bremer Senat, der sich schon, zusammen mit Nord­rhein-Westfalen, hinter die Forderungen der Stahlkocher gestellt habe.

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