Trainer Viktor Skripnik winkt den Fans im Weserstadion zu. Wie geht es mit Coach des SV Werder weiter? Foto: Nordphoto Viktor Skripnik winkt den Fans im Weserstadion vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt zu. War es sein letztes Match als Werder-Coach? Foto: Nordphoto
Angeschlagener Coach

Werder: Wie geht es mit Viktor Skripnik weiter

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Nach dem Jubel über Klassenerhalt steht nun die Analyse der enttäuschenden Saison bei Werder auf dem Programm. Die wichtigste Frage dabei: Darf Trainer Viktor Skripnik weitermachen? Die Entscheidung spaltet den Klub.

Nach dem Klassenerhalt durch den 1:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt war der Jubel rund um das Weserstadion grenzenlos. Aber bereits wenige Minuten nach Abpfiff gab es die ersten kritischen Stimmen, die Analyse der größtenteils verkorksten Saison hatte bereits begonnen.

Clemens Fritz sprach bei der letzten Medienrunde vor der Sommerpause Tacheles und legte den Finger in die Wunde: „Wir brauchen mehr Konstanz. Jeder muss sich hinterfragen.“

Skripnik in der Kritik

Der Kapitän bezog seine Aussage nicht explizit auf Trainer Viktor Skripnik. Allerdings ist der Ukrainer Hauptadressat der Kritik für das schlechte Abschneiden und den Abstiegskampf bis zur letzten Sekunde.

Mangelnde Kommunikationsfähigkeit wird Skripnik vorgeworfen, auch seine Trainingsmethoden werden angeprangert. Es ist zu hören, dass es Unzufriedenheit in der Mannschaft gab und die erfahrenen Profis die Taktik in der Schlussphase selbst in die Hand genommen haben sollen.

Fürsprecher im Verein

Alles Punkte, die gegen eine Weiterbeschäftigung sprechen. Es gibt nicht wenige im Umfeld von Werder, die diesen Schritt begrüßen würden.

Gleichzeitig hat der Trainer aber auch Fürsprecher, die sich für einen Verbleib des Coaches stark machen. Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer ist zwar nicht mehr in der Geschäftsführung, sein Wort gilt aber auch heute noch eine Menge. „Ich persönlich halte ihn weiterhin für den richtigen Mann. Er ist ein junger Trainer, der sich weiterentwickeln wird“, so „KDF“ über Skripnik.

Eichin muss Entscheidung treffen

Stadionsprecher Arnd Zeigler schreibt auf seiner Facebook-Seite: „Diejenigen, die ihn weghaben wollen, haben keinen greifbaren Ansatzpunkt, dass irgendein anderer es merklich besser könnte als Skripnik.“

Die Entscheidung über den Verbleib des Coaches liegt bei Thomas Eichin, Geschäftsführer Sport, der seine Entscheidung aber auch mit dem Aufsichtsrat abstimmen muss.

Wunschkandidat sagt ab

Dort ist die Stimmung auch eher Pro-Skripnik, was allerdings auch mit den mangelnden Alternativen auf dem Trainermarkt zusammenhängt.

Einer der Wunschkandidaten Eichins war Torsten Lieberknecht von Eintracht Braunschweig, der nun schon aber zum zweiten Mal abgewunken und erklärt hat, in Braunschweig zu bleiben. Bereits nach der Entlassung von Robin Dutt war Werder an Lieberknecht herangetreten.

Es bleibt spannend

Auch André Breitenreiter schlägt einiges an Misstrauen aus dem Kontrollgremium und Teilen des Vereins entgegen. Der ehemalige Paderborn-Coach war erst am Pfingstsonntag vom FC Schalke freigestellt worden und wurde bereits mit den Grün-Weißen in Verbindung gebracht.

Ob Skripnik also weiter bei Werder arbeiten darf, hängt von einigen Faktoren ab: Gibt es einen geeigneten Nachfolger? Welche Fraktion kann sich im Verein durchsetzen?

Trotz Klassenerhalt bleibt es spannend bei Werder.

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