Beim Tag des offenen Ateliers in der Neustadt sind unter anderem maßgeschneiderte Dessous von Leila Tornow zu sehen. Foto: pv Beim Tag des offenen Ateliers in der Neustadt sind unter anderem maßgeschneiderte Dessous von Leila Tornow zu sehen. Foto: pv
Kunst

Blick hinter Kulissen und unter die Garderobe

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Am Wochenende öffnen rund 30 Ateliers in der Bremer Neustadt ihre Türen. Gezeigt wird eine ziemlich große Bandbreite an Kunst. Manchmal geht es dabei sogar ziemlich heiß zu: Selbst Damen-Unterwäsche wird zu sehen sein.

Pinsel und Farben gehören nicht zu Leila Tornows Arbeitsinstrumenten. Dafür kann sie mit Nadel und Faden umgehen. Seit 2014 entwirft sie unter dem Label „untendrunter“ Wäsche und Dessous.

Ihr Handwerk hat sie gelernt. Tornow ist gelernte Maßschneiderin. Was das Künstlerische an ihrem Beruf ist, erklärt sie Besuchern im Gemeinschaftsatelier an der Lehnstedter Straße 132.

Tag des offenen Ateliers am Samstag

Das Gemeinschaftsatelier ist eines von 31, die am Samstag, 7. Mai, 11 bis 19 Uhr, in der Neustadt ihre Türen öffnen. Besucher können sogar noch mehr Künstler entdecken: Einige Ateliers empfangen an diesem Tag nämlich in ihren Räumen auch Gastkünstler.

„In der Neustadt hat sich ein eigenes Flair und eine eigene Szene entwickelt“, sagt Alexander Rolfs. Die Bildhauerin, Malerin und Fotografin öffnet ihr Atelier bereits seit dem zweiten Tag des offenen Ateliers im Jahr 2012.

Aktionstag in der Neustadt noch ein Geheimtipp

Im Vergleich zum Viertel, wo Künstler auch regelmäßig ihre Türen öffnen, habe der Aktionstag immer noch ein bisschen den Charakter eines Geheimtipps.

Allen Künstlern, die am Samstag ihre Türen öffnen, ist gemeinsam, dass sie mit ihrer Arbeit Geld verdienen – und zwar in der Bremer Neustadt zwischen B 75 und Huckelriede.

„Urbanität und Wandel machen Standort interessant“

„Das Quartier, in dem man sich aufhält, ist auch wichtig für den Output“, sagt Alexandra Rolfs. Trotzdem: Einen gemeinsamen Nenner der Neustädter Künstler zu finden sei schwierig. „Dafür sind zu viele Genres vertreten.“

So zeigen Fotokünstler und Maler genauso wie Bildhauer, Buchbinder und Schmuck und Glasdesigner, wie und wo sie arbeiten. „Die Neustadt ist für Künstler eine tolle Möglichkeit, sich anzusiedeln“, betont Rolfs. „Die Urbanität und der Wandel machen den Standort interessant.“

Ateliermieten für Künstler erschwinglich

Anders als in anderen Quartieren seien die Ateliermieten noch erschwinglich. Viele Kunstschaffende legten außerdem Wert darauf, im gleichen Stadtteil arbeiten und leben zu können. „Aber wir haben hier auch Künstler, die im Viertel leben und hier arbeiten.

Erstmals gibt es in diesem Jahr auch geführte Spaziergänge am Tag des offenen Ateliers. Sie werden nicht von den Künstlern angeboten. Zwei Touren starten um 14 Uhr am Kukoon, Buntentorsteinweg 29.

Spaziertouren zu Fuß und mit dem Rad

Eine Gruppe macht sich mit Corinne und Reinhard Lippelt auf den Weg, die andere mit Robert Bücking. Stadtteimanagerin Astrid-Verena Dietze startet mit einer Fahrradgruppe um 16 Uhr am CoWerk, Neustadtscontrescarpe 44a.

Was es in den Ateliers zu sehen gibt, ist ganz unterschiedlich. „Jedem Künstler ist überlassen, ob er seinen Arbeitsprozess oder eine Ausstellung zeigt oder einen Workshop anbietet“, erklärt Rolfs.

Musikeinlagen und gemeinsames Grillen

Einige Teilnehmer hätten Musikeinlagen angekündigt, andere wollten mit ihren Besuchern grillen. Nur eines ist laut Rolfs an diesem Tag unmöglich: „Man wird nicht schaffen, alle 31 Ateliers zu besuchen.“

Weitere Informationen online unter www.offene-ateliers-bremen-neustadt.de

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