Der Schütting, Sitz der Handelskammer Bremen. Foto: Schlie Die Handelskammer hat ihren neuen Konjunkturbericht veröffentlicht. Foto: WR
Bremer Wirtschaft

Etwas mehr Beschäftigung, weniger Investitionen

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Die Wirtschaftsleistung in Bremen wächst moderat. Dafür werden auch mehr Arbeitskräfte eingestellt, wie die Handelskammer berichtet. Doch die Unternehmen wollen nicht recht investieren, und das Klima bleibt unverändert.

Die Konjunktur in Bremen zieht etwas an – durch steigende Kaufkraft der privaten Haushalte und niedrige Öl- und Rohstoffpreise, wie Dr. Andreas Otto, Syndicus der Handelskammer, berichtet. Außerdem stabilisiere sich die Weltwirtschaft. Otto stellt deshalb im neuen Konjunkturbericht der Handelskammer fest: „Das könnte sich in den nächsten Monaten positiv auf den für Bremen wichtigen Export von Industriegütern auswirken.“

Auf der anderen Seite stehen Risiken, wie die Lage auf den Finanzmärkten und ein möglicher Austritt Großbritanniens aus der EU, deshalb mahnt Otto, nicht zu große Erwartungen an das Auslandsgeschäft zu stellen.

Mehr für Wirtschaftswachstum und Infrastruktur tun

Das Geschäftsklima in der Stadt Bremen hat sich nach der aktuellen Umfrage nicht weiter verschlechtert, sondern liegt mit 112 Punkten im langjährigen Vergleich auf einem durchschnittlichen Niveau. In Bremerhaven bleibt es mit 111 Punkten zum vierten Mal in Folge nahezu unverändert.

„Da sich die Geschäftserwartungen verbessern, deutet sich in den Personalplanungen der Unternehmen auch wieder ein zaghafter Anstieg der Arbeitskräftenachfrage an“, sagt Dr. Otto. „Allerdings gehen die Ausgaben für Investitionen zurück.“

Umso wichtiger sei es, dass die Bremer Politik ansässigen und ansiedlungswilligen Unternehmen ganz deutlich signalisiere, dass ihre Anstrengungen in Innovation und Investition ausdrücklich gewünscht sind und unterstützt werden. Insgesamt müsse mehr für wirtschaftliches Wachstum, Infrastrukturausbau und die Entwicklung zusätzlicher Gewerbeflächen getan werden.

Die Branchen in Bremen im Überblick

Die Industrie meldet dem Bericht zufolge ein freundliches Geschäftsklima, auch die Unternehmen im Baugewerbe verzeichnen „eine freundliche Geschäftslage“ und erwarten eine weitere Verbesserung. Durchweg positiv sei auch die Immobilienwirtschaft und der Einzelhandel.

Der stadtbremische Groß- und Außenhandel weist dagegen „nur eine befriedigende Geschäftslage“ aus. Die Betriebe der Verkehrs- und Logistikwirtschaft melden in der Mehrzahl eine befriedigende bis gute Geschäftslage.

Im Hotel- und Gastgewerbe ist die Lage in Bremen „uneinheitlich“. Während die Hotellerie ihre gegenwärtige Lage bei unveränderten Erträgen und Zimmerauslastungen überwiegend gut bewertet, sehen die Restaurantbetreiber sowohl ihre aktuelle Situation als auch ihre Geschäftserwartungen negativ. Insgesamt gibt es eine deutliche Eintrübung des Konjunkturklimas.

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