Krankenhaus Kranken- und Altenpfleger sind jetzt schon gesucht, in den nächsten Jahren wird sich die Situation noch dramatischer. Bis zu 500.000 Pflegekräfte könnten 2030 fehlen.
Pflegenotstand

Pflegerische Unterstützung aus Spanien

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Im Pflegebereich fehlen zahlreiche Arbeitskräfte und auch für die Zukunft sieht es düster aus, bis zum Jahr 2030 werden bundesweit bis zu 500.000 Pflegekräfte benötigt. Dank einer Bremer Firma kommt aus Spanien Abhilfe.

„Bis zum Jahr 2030 werden bundesweit rund 500.000 Pflegekräfte fehlen“, sagt Dr. Stefan Görres von der Bremer Universität. Davon wird auch Bremen betroffen sein. Die Ausbildungszahlen seien zwar moderat steigend, aber sie reichten nicht um die Defizite auszugleichen, so der Wissenschaftler.

„Wir haben keinen Pflegenotstand, sondern einen Pflege-Tsunamie“, meint auch Andreas Deppermann Sen. Geschäftsleiter der Firma Profco. Er lässt an der der Pflegesituation in Bremen kein gutes Haar. Stationen könnten nicht mit genügend Personal besetzt werden und seien deswegen geschlossen. „Da brennt nicht mal mehr Licht.“

Ur-Bremer bringt spanische Pflegekräfte nach Bremen

Deppermann ist schon sehr lange in der Branche tätig, er hat unter anderem in Spanien vier große Seniorenheime aufgebaut. Mit seinen Unternehmen geht er gegen den Pflegenotstand an, es vermittelt gut ausgebildete spanische Pflegekräfte auf den deutschen Markt. Er ist auch ein Ur-Bremer, deswegen vermittelt bevorzugt er auch Einrichtungen in der Hansestadt.

Während in Deutschland die Pflegeberufe erlernt werden, sind sie in Spanien eigenständige Studiengänge. „Die Spanier erlernen Pflege nicht, sie studieren es und sind daher hochqualifiziert“, so Deppermann.

Da in Spanien Alten- und Krankenpfleger im Überschuss ausgebildet werden und nicht alle auf dem dortigen Arbeitsmarkt unterkommen können, sieht Deppermann darin eine Chance, um mit arbeitssuchenden Pflegern aus Spanien den Notstand auf dem einheimischen Markt zu lindern.

Pflegemarkt globalisiert sich

Den Neuankömmlingen werden von Profco Wohnungen zur Verfügung gestellt und Deutschkurse in Zusammenarbeit mit der Sprachakademie Imparo organisiert. „Wir sind das einzige Unternehmen in Deutschland, dass ein funktionierendes System hat, um qualifizierte spanische Pflegekräfte auf den deutschen Markt zu bringen“, sagt er.

Görres sagt, dass dies nur eine kleine Linderung des Problems sei und man stehe dort in Konkurrenz zu anderen Ländern, wie etwa Dänemark, wo schon jetzt 60 bis 70 Prozent der Pfleger aus dem Auland kommen. „Es gibt eine Globalisierung der Pflege.“

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