eld bezahlt der DRK grundsätzlich nicht für Blutspenden. „Wenn Leute ihr Blut für Geld spenden, und nicht, um etwas Gutes zu tun, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass auch kranke Leute zur Spende gehen“, erklärt Roewer. Die meisten Krankheiten können zwar bei Untersuchungen des Blutes identifiziert werden. „Aber die Blutkonserve, für die viel Arbeitszeit aufgewandt wurde, ist dann nutzlos und kann praktisch weggeschmissen werden“, so der DRK-Sprecher weiter. Wegen des schönen Wetters Anfang Mai sind zu wenige Menschen zu den Blutspendeterminen in Bremen gekommen.
Blutreserven sinken

Blutleer im Frühsommer: Zu wenige Blutspenden

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Vampire fürchten Licht, Blutspendedienste schönes Wetter – weil zu wenige Menschen Blut spenden, sinken die Reserven. Operationen müssen eventuell verschoben werden. Positiv dagegen: Viele Flüchtlinge wollen Blut spenden

Sechs Wochen lang können Blutkonserven nach einer Blutspende aufbewahrt werden. Momentan jedoch verweilen die Beutel mit je 500 Milliliter Lebenssaft in Bremen nicht so lange in den Kühlregalen – sie werden schneller aufgebraucht, als sie nachgeliefert werden.

Keine Chance, Reserven für die EM aufzubauen

Solche Blutspende-Engpässe kommen gelegentlich vor und korrelieren häufig mit Schön-Wetter-Phasen oder Sport-Events – „immer dann, wenn die Leute lieber in den Biergarten als zur Blutspende gehen“, erklärt Lübbo Roewer, Sprecher des Bremer Kreisverbandes vom Deutschen Roten Kreuz (DRK).

„Problematisch ist dieses Mal aber, dass wir im Frühsommer vor einer Europameisterschaft normalerweise versuchen, Reserven aufzubauen. Dieses Jahr verbrauchen wir sie.“

Nicht lebensnotwendige Operationen müssten verschoben werden,  wenn sich nicht bald genug Spender fänden, erklärt ­Roewer.

Aktionen, um eine neue Klientel anzusprechen

Dabei bemüht sich der regionale Blutspendedienst des DRK durchaus, eine neue Klientel anzusprechen. Bei einer „Blutspendemeisterschaft“ bis Mitte Mai sollten Vereine wetteifern, wer die meisten Mitglieder zur Blutabgabe mobilisieren kann.

„Leider ist die Aktion nicht gut gelaufen – es gab nur 20 Teilnehmer“, bedauert Andreas Mohrmann, Gebietsreferent des DRK. „Wir werden weiter Aktionen machen – beim nächsten Mal müssen wir aber vielleicht mehr werben.“

Keine finanziellen Anreize für die Blutspende

Geld gibt es beim Deutschen Roten Kreuz grundsätzlich nicht für Blutspenden. „Wenn Leute ihr Blut für Geld spenden, und nicht, um etwas Gutes zu tun, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass auch kranke Leute zur Spende gehen“, erklärt Roewer.

Die meisten Krankheiten können zwar bei Untersuchungen des Blutes identifiziert werden. „Aber die Blutkonserve, für die viel Arbeitszeit aufgewandt wurde, ist dann nutzlos und kann praktisch weggeschmissen werden“, so der DRK-Sprecher weiter.

„Flüchtlinge wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben“

Einen positiven Trend kann Mohrmann in der aktuellen Lage allerdings ausmachen: „In den vergangenen Wochen sind viele Flüchtlinge  unter den Spendewilligen gewesen“, weiß er zu berichten.„Sie kommen nun langsam in der Gesellschaft an und wollen gerne etwas zurückgeben.“

Manchmal müssen die Flüchtlinge allerdings unverrichteter Dinge wieder davonziehen. Denn bestimmte Spenderregeln sind für die Geflüchteten schwer zu erfüllen.

Bedingungen: Ohne Deutschkenntnisse keine Blutspende

Die Befragung durch den Arzt müssen die Spender ohne Hilfe verstehen und beantworten können. Auch ein fester Wohnsitz und gültige Ausweispapiere sind nötig.

„Es ist schade, wenn man jemanden wegschicken muss“, so Mohrmann. „Aber sobald die Sprachkenntnisse da sind, begrüßen wir die Flüchtlinge natürlich sehr gerne wieder.“

Nächste Blutspendetermine in Bremen

Die nächsten Blutspendetermine in Bremen sind am Montag, 23. Mai, von 15.15 bis 19.30 Uhr, in der Hohentorsheerstraße 15 in der Neustadt und Dienstag, 24. Mai, von 15.30 bis 19.30 Uhr in der Betonstraße 4 in Farge.

„Mit einer Blutspende hilft man Leben retten – aber man tut auch sich selbst etwas Gutes“, wirbt Roewer. „Schließlich wird das Blut gewissenhaft untersucht. Man bekommt also einen kostenlosen Gesundheitscheck.“

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