Ein knappes Dutzend NPD‘ler und rund 150 Gegendemonstranten gestern Nachmittag vor der Stadthalle, dazwischen starke Kräfte der Polizei, die die Aktivisten beider Seiten strikt trennte. Foto: Möller Ein knappes Dutzend NPD‘ler und rund 150 Gegendemonstranten gestern Nachmittag vor der Stadthalle, dazwischen starke Kräfte der Polizei, die die Aktivisten beider Seiten strikt trennte. Foto: Möller
Osterholz-Scharmbeck

Protest gegen NPD-Aufmarsch in Osterholz-Scharmbeck

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Als Antwort auf einen NPD-Aufmarsch unter dem Motto „Asylflut stoppen“, gab es Samstag gleich zwei Gegenveranstaltungen in Osterholz-Scharmbeck, eine Outdoorparty auf der Marktweide und eine Demonstration zur Stadthalle.

Während das Bündnis „Netzwerk buntes Osterholz“, das bereits im Februar gegen die AFD auf die Straße zog, zu einer Out­doorparty gegen den NPD-Aufmarsch auf die Marktweide einlud, kamen von einer so genannten Antifaschistischen Aktion aufgerufen, rund 150 Demonstranten, überwiegend mit dem Zug aus Bremen, zum Versammlungsort der NPD an die Stadthalle von Osterholz-Scharmbeck.

Die Neonazis wollten eigentlich auf dem Scharmbecker Marktplatz demonstrieren, mussten sich aber kurzfristig einer behördlichen Anordnung beugen und mit dem Messeplatz als Aufmarschort vorlieb nehmen. Es war dann genau 14 Anhänger der Rechtsradikalen, die gestern ab 15 Uhr Flaggen sowie Transparente schwenkten und sich Reden ihrer Anführer anhörten.

Polizei eskortierte Gegendemo zur Stadthalle

Ein starkes Polizeiaufgebot eskortierte die Gegendemo am Sonnabendnachmittag zum NPD-Aufmarsch an der Stadthalle von Osterholz-Scharmbeck. Foto: Möller

Ein starkes Polizeiaufgebot eskortierte die Gegendemo am Sonnabendnachmittag zum NPD-Aufmarsch an der Stadthalle von Osterholz-Scharmbeck. Foto: Möller

Die Gegendemonstration der „Antifa“ war von einem starken Ordnungskräfteaufgebot, Polizeisprecher Helge Cassens sprach von Beamten der Polizeiinspektion Verden/Osterholz und einer Verstärkung durch die Bereitschaftspolizei aus Oldenburg, vom Bahnhof zur Stadthalle eskortiert worden.

Dort hatte die Polizei bereits eine Absperrung installiert, die die Demonstranten nicht überschreiten durften, es sollte eine Distanz von rund 50 Metern zwischen den rivalisierenden Gruppen gewahrt bleiben.

Auf der Marktweide feierten unterdessen rund 70 Menschen, so eine Zählung der Polizei, unter dem Motto „Bunt statt braun – Menschen willkommen“ bei strahlendem Sonnenschein und Musik ein friedliches Fest. „Wir wollen hier ein deutliches Signal setzen, dass der Großteil der Osterholz-Scharmbecker sich für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben einsetzt“, sagte Versammlungsleiter Christopher Schulze.

Buntes Protest-Treiben auch auf der Marktweide

Positiv bewertete er, dass das Bündnis Unterstützung von unterschiedlichster Seite erhalte. So hätten unter anderem SPD, Linke und Grüne gemeinsam angepackt, um die Party zu organisieren.

Als Antwort auf die NPD-Kundgebung an der Stadthalle feierte das „Netzwerk buntes Osterholz“ gestern auf der Marktweide. Foto: Bosse

Als Antwort auf die NPD-Kundgebung an der Stadthalle feierte das „Netzwerk buntes Osterholz“ gestern auf der Marktweide. Foto: Bosse

Während auch die Marktweide unter polizeilicher Beobachtung stand, kam für das „Netzwerk buntes Osterholz“ nicht infrage, ebenfalls zur Stadthalle zu ziehen. „Wir wollen und werden der NPD einfach keine Beachtung schenken. Das ist nämlich das, wovor ihre Mitglieder am meisten Angst haben: überhaupt nicht wahrgenommen zu werden“, so Schulze.

Polizeisprecher Cassens resümierte einen insgesamt ruhigen Nachmittag. Man registrierte weder Konfrontationen zwischen den Gruppierungen, noch versammlungsrechtliche Verstöße oder sonstige Vergehen.

„Zeitweise wurden die Ladestraßestraße sowie die Jacob-Frerichs-Straße in Richtung Stadthalle für den Fahrzeugverkehr gesperrt, um einen störungsfreien Verlauf der Versammlungen zu gewährleisten“, so Cassens.

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