Werders Geschäftsführer Frank Baumann stellte sich im Medienraum den Fragen der Pressevertreter. Foto: Nordphoto Werders Geschäftsführer Frank Baumann stellte sich im Medienraum den Fragen der Pressevertreter. Foto: Nordphoto
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Baumann: Skripnik bleibt Coach beim SV Werder

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Frank Baumann hat seine erste Pressekonferenz als Geschäftsführer hinter sich. Die wichtigste Neuigkeit, die er dabei verkündete: Viktor Skripnik wird auch in der kommenden Saison als Cheftrainer bei Werder arbeiten.

Eine Stunde dauerte der Termin im Medienraum des Weserstadions. Nachdem Aufsichtsrats-Boss Marco Bode einige einleitetende Worte gesprochen hatte, galt die komplette Aufmerksamkeit der Journalisten Frank Baumann, dem neuen Geschäftsführer Sport beim SV Werder.

Die dringendste Frage beantwortete Baumann auch zuerst: Viktor Skripnik wird mit seinem Trainerteam auch in der Saison 2016/2017 bei Werder arbeiten: „Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass Viktor der bestmögliche Trainer für Werder ist.“ Der Vertrag des Ukrainers, der nach der kommenden Saison ausläuft, soll sogar vorzeitig verlängert werden. „Wir werden darüber in den nächsten Tagen Gespräche führen“, so Baumann.

Auch Kritik an Skripnik

Gleichzeitig gab es aber auch deutliche Kritik an Skripnik. Der neue Geschäftsführer hat in seiner Analyse Sachen festgestellt, „die nicht optimal gelaufen sind, vor allem in der Hinrunde.“ Skripniks Aufgabe sei es nun, „das bestmögliche aus der Mannschaft herauszuholen.“ Baumann wolle dafür die „perfekten Rahmenbedingungen“ schaffen.

Konkret sprach Baumann die Kadergröße, das Wechseln einiger Spieler zwischen Profis und U23, taktische und personelle Entscheidungen an, mit denen er nicht zufrieden war. „Wir müssen an unserer Defensive arbeiten und mehr Automatismen entwickeln.“

Füllkrug kommt nicht

Auch an seiner Außendarstellung soll der Trainer arbeiten. „Viktor hat zuviel Energie in Bereiche außerhalb des Fußballs gesteckt.“ Baumann spielte damit auf Skripniks Scharmützel mit der Presse an.

Neben der Trainerfrage gab der neue Geschäftsführer auch Auskunft über weitere Personalien. So wird Werder die Rückkaufoption von Niclas Füllkrug nicht ziehen. Auch Felix Kroos wird nicht zurückkommen, sondern nach seiner Leihe fest zu Union Berlin wechseln.

Kleinerer Kader

Gehalten werden soll dagegen Sturmtalent Johannes Eggestein, dessen Vertrag ausläuft. Baumann: „Die Gespräche laufen schon länger. Wir sind optmistisch, dass er den nächsten Schritt bei Werder gehen kann. Die Entscheidung wird wohl in den nächsten Tagen fallen.“

Generell will der Ex-Profi den Kader ausdünnen. Derzeit sind 36 Lizenzspieler unter Vertrag. Baumann will mit einer Gruppe von 25, 26 Spielern in die neue Saison starten: „Wir haben auf einigen Positionen ein Überangebot, auf anderen wiederum Bedarf.“

Kampf um Vestergaard

Die Innenverteidigung könnte zum Problemfall werden. Neben Levin Öztunali (zurück zu Bayer Leverkusen) steht auch Papy Djilobodji (zurück zu Chelsea FC) als Abgang fest. Auch Jannik Vestergaard möchte gerne den Verein verlassen, ist sich mit Borussia Mönchengladbach bereits über einen Vertrag einig.

Aber Baumann will den Dänen nicht kampflos ziehen lassen. „Er ist ein wichtiger Baustein im Kader. Es gab schon ein Telefonat und wir werden uns auch noch treffen, dass ich meine Ideen vorstellen kann“, so Baumann, der im Fall der Fälle eine hohe Ablöse für Vestergaard erzielen will.

Noch kein Saisonziel

Gleiches gilt für Anthony Ujah, der sich in der Rückrunde mit einer Jokerrolle zufrieden geben musste. „Tony hat seinen Wert für die Mannschaft gezeigt. Es gibt keine Bestrebungen, ihn abzugeben.“

Weitere Verlängerungen strebt Werder mit Santiago Garcia, Alejandro Galvez und Florian Grillitsch an. Die Verträge der drei Profis laufen nach der kommenden Saison aus.

Ein Saisonziel wollte Baumann noch nicht ausgeben. Dafür seien noch zuviele Personalentscheidungen offen. Aber mittelfristig will er Werder wieder in ruhigere Gewässer führen. „Perspektivisch müssen wir uns neue Ziele setzen und die Bedingungen dafür schaffen, Stück für Stück in höhere Tabellenregionen zu kommen.“

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