Als Mitarbeiter unter Thomas Eichin (r.) hat Frank Baumann schon bei Werder gearbeitet. Nun wird er dessen Nachfolger. Foto: Nordphoto Als Mitarbeiter unter Thomas Eichin (r.) hat Frank Baumann schon bei Werder gearbeitet. Nun wird er dessen Nachfolger. Foto: Nordphoto
Machtkampf

Werder trennt sich von Eichin – Baumann übernimmt

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Paukenschlag beim SV Werder: Der Verein trennt sich mit sofortiger Wirkung von Geschäftsführer Thomas Eichin. Seinen Posten wird Ehrenspielführer Frank Baumann übernehmen. Ausschlaggebend war die Trainer-Frage.

Paukenschlag beim SV Werder: Geschäftsführer Thomas Eichin muss den Verein verlassen. Er wird ersetzt durch Ehrenspielführer Frank Baumann, der bis Sommer 2015 noch als Direktor Profifußball und Scouting angestellt war.

Damit ist der Machtkampf zwischen Eichin und dem Aufsichtsrat entschieden. Es ging dabei vor allem um die Frage, ob Trainer Viktor Skripnik weiter im Amt bleiben darf. Der Geschäftsführer wollte ihn nach der schlachten Saison entlassen. Das Kontrollgremium um den Vorsitzenden Marco Bode stand hinter dem Ukrainer.

Bode: „Unterschiedliche Auffassungen“

„In unseren Diskussionen zur künftigen sportlichen Ausrichtung haben wir unterschiedliche Auffassungen festgestellt, die letztlich der auslösende Moment für die Entscheidung waren, die sportliche Verantwortung in andere Hände zu geben“, so Bode auf der Vereinshomepage zur Trennung von Eichin, bei dem er sich für die „Arbeit der letzten drei Jahre“ bedankt: „Er hat einen wichtigen Beitrag geleistet, den SV Werder in einer schwierigen Phase zu stabilisieren.“

Es knallte öfter in letzter Zeit zwischen Bode und Eichin. So gab es Unstimmigkeiten bei der Vertragsverlängerung des Geschäftsführers, der mehr Geld verdienen wollte. Der Aufsichtsrat stimmte der Verlängerung erst nach längeren Diskussionen zu.

Skripnik hat Fürsprecher

Im Verein war der frühere Bundesligaprofi (180 Spiele für Borussia Mönchengladbach) nicht wohlgelitten. Seine kompromisslose Art kam bei vielen nicht gut an. Eichin nahm keine Rücksicht auf Verbindungen und Beziehungen – so schaffte er sich viele Gegner in der „Werder-Familie“.

Das endgültige Aus für den 49-Jährigen brachte nun aber die Trainerfrage. Eichin wollte nach dem Klassenerhalt in letzter Sekunde nicht mehr mit Coach Skripnik weiterarbeiten. Der hat aber einflussreiche Fürsprecher. Neben Bode auch Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer, die graue Emimenz im Verein, immer noch mit viel Macht ausgestattet.

Baumann übernimmt

„KDF“ sprach sich in den letzten Tagen wiederholt für einen Verbleib Skripniks aus. Erst am Donnerstag sagte er dem Sportinformationsdienst (SID): „Ich halte ihn mit seinem Team für die richtige Lösung. Das hat das letzte halbe Jahr gezeigt.“

Es sieht so aus, als ob der Ukrainer nun weiterarbeiten darf. Statt Eichin bekommt er mit Frank Baumann einen Geschäftsführer mit Stallgeruch, ein Mitglied der Werder-Familie. Der Ehrenkapitän spielte zwischen 1999 und 2009 für den SV Werder und war neun Jahre Kapitän der Mannschaft, mit der er 2004 das Double gewann. 2009 beendete er mit dem Pokalsieg seine Karriere und wechselte als Assistent des damaligen Geschäftsführers Klaus Allofs ins Management der Grün-Weißen. Ende 2011 übernahm er die Leitung der Scouting-Abteilung und im November 2012 die Direktion Profifußball und Scouting.

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