Die Freiwillige Feuerwehr Hude ist in diesem Jahr bereits fünf Mal ausgerückt, um Personen aus dem Aufzug am Bahnhof zu befreien. Foto: Tanja Konegen-Peters/FF Hude Die Freiwillige Feuerwehr ist in diesem Jahr bereits fünf Mal ausgerückt, um Personen aus dem Aufzug am Bahnhof zu befreien. Foto: Tanja Konegen-Peters/FF Hude
Personen im Aufzug

Fahrstühle am Bahnhof Hude bereiten viel Ärger

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Erst am vergangenen Freitag war es wieder so weit: Eine Frau mit Gehhilfe blieb in einem Fahrstuhl am Bahnhof Hude stecken. Die Freiwillige Feuerwehr Hude rückte wieder mal aus – obwohl eigentlich andere zuständig sind.

Denn: Geht ein Notruf aus dem Aufzug bei der sogenannten „3-S-Zentrale“ der Deutschen Bahn (Service-Sicherheit-Sauberkeit) ein, verständigen diese einen mobilen Dienstleister für die Rettung. Dieser hat 30 Minuten Zeit, um vor Ort zu sein und die Person zu befreien.

Diesen Zeitraum hat sich die Deutsche Bahn selbst als Anspruch gestellt. „Wenn das nicht realisierbar ist, wird die Feuerwehr verständigt“, sagt Egbert Meyer-Lovis, Pressesprecher der Deutschen Bahn.

Und offenbar war es dem Unternehmen allein in diesem Jahr bereits fünf Mal nicht möglich, rechtzeitig am Bahnhof Hude zu sein: Am 6. Januar, 25. März, 23. April, 2. Mai und 6. Mai sind Personen entweder im Fahrstuhl stecken geblieben oder die Tür des Aufzuges ließ sich nicht öffnen.

Gesundheitliche Risiken für eingeschlossene Personen

Sowohl im Winter als auch bei den sommerlichen Temperaturen in diesen Tagen kann es für die eingeschlossenen Personen ungemütlich werden. Bleibt der Fahrstuhl im oberen Bereich stecken und die Sonne scheint auf den Glaskasten, könne es schnell gefährlich werden, sagt Tanja Konegen-Peters, Pressewartin der Freiwilligen Feuerwehr Hude.

„Hinzu kommt, dass die Aufzüge meist von Personen genutzt werden, die sowieso schon körperliche Gebrechen haben. In einem Fahrstuhl eingeschlossen zu sein, ist da natürlich nicht gerade zuträglich und kann außerdem zu Panik- und Angstattacken führen.“

Situation in Hude ist „krasser Einzelfall“

Jan Steeger, Sprecher der Firma Schindler, bezeichnet die Situation in Hude als „krassen Einzelfall“. Schindler hat die Aufzüge am Bahnhof installiert und im vergangenen Jahr an die Deutsche Bahn übergeben. Da es sich um Gewährleistungsschäden handelt, muss Schindler diese beheben.

Und das geht nun sehr schnell. Am Dienstag sind die Erstazteile geliefert worden, Mittwoch sollen die Reparaturen abgeschlossen sein, sagt Meyer-Lovis. „Wir hoffen sehr, dass es dann wirklich soweit ist.“

Bremsen der Fahrstühle werden ausgetauscht

Zu tun ist einiges: Die komplette Bremse des Aufzugs muss getauscht werden. Auch die Türkontakte sind defekt und werden erneuert. Zudem müsse laut Meyer-Lovis auch die sogenannte Auswerteeinheit des Aufzugs getauscht werden.

Sollten die Fahrstühle nach den Reparaturen wieder einwandfrei funktionieren, ist das nicht nur für die Passanten eine Erleichterung. Denn die Kräfte der Feuerwehr Hude müssen für jeden Einsatz von ihrem Arbeitgeber freigestellt werden, um die Personen am Bahnhof zu befreien. „Und das ist nicht selbstverständlich“, sagt Konegen-Peters.

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